Gelsenkirchen. Am Freitag hat die Band Rammstein das erste von fünf Konzerten in Gelsenkirchen gespielt. Vor allem die Feuereffekte haben die Fans begeistert.
Als regelmäßiger Besucher der Arena auf Schalke konnte man sich am Freitagabend dieses Reflexes nicht erwehren: Als es rauchte und knallte, als Feuerbälle durch das Arenadach aufstiegen, wanderte der Blick automatisch nach unten, dorthin, wo normalerweise der Schiedsrichter steht. Denn eins ist klar: Wenn während eines Fußballspiels derartig viel Pyrotechnik abgebrannt wird, dann droht der Spielabbruch.
Aber es war ja eben kein Fußballspiel, und dort, wo sich der Schiedsrichter in der Regel aufhält, sah man eine riesige Menschenmenge, die angesichts der Flammen und Feuerwerkskörper in Begeisterungsstürme ausbrach. Rammstein war in der Arena und spielte dort am Freitag das erste von insgesamt fünf Konzerten: Nachdem die Band ihre „Stadium Tour“ im Mai 2019 in Gelsenkirchen begonnen hatte, kehrt sie zum Abschluss noch einmal zurück.
Konzert in Gelsenkirchen: Der Keyboarder im Kochtopf
Mindestens eine Spielunterbrechung hätte es schon nach wenigen Minuten gegeben – wenn es denn ein Fußballspiel gewesen wäre. Im Innenraum waren vier große Stahlgerüsttürme aufgebaut, an denen Lautsprecherboxen hingen, allerdings dienten sie auch einem anderen Zweck: Dicker, schwarzer Rauch quoll schon beim zweiten Lied aus ihren Spitzen und stieg in den Himmel über der Arena – „gut, dass das Dach offen ist“, meinte ein Besucher mit Blick nach oben.
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In Sachen Feuereffekten lässt sich die Band nicht lumpen: Das ist bekannt, schließlich ist man im Hause Rammstein, und auch sonst ist auf der Bühne einiges los. Zum Song „Puppe“ geht ein übergroßer Kinderwagen in Flammen auf, bei „Mein Teil“ bearbeitet ein mit Metzgerschürze und Kochmütze verkleideter Till Lindemann einen riesigen Kochtopf mit einem Flammenwerfer – im Topf sitzt Keyboarder Flake und feixt. Bei „Sonne“, dem letzten Song vor der Zugabe, spucken die Gerüsttürme noch einmal Flammenbälle in den Himmel.
Noch Tickets für die restlichen Konzerte zu haben
Ganz ohne Feuer kommt ein anderes Schauspiel aus: Die erste Zugabe („Engel“) spielt Rammstein auf einer kleineren Bühne, die mitten im Innenraum steht, nur vom Klavier begleitet. Für den Rückweg setzen sich die Bandmitglieder jeweils zu zweit in drei Schlauchboote, die von Zuschauern im Innenraum auf Händen zur Hauptbühne getragen werden: Croudsurfing einmal anders.
Den Fans hat‘s offenbar gefallen, das zeigt ein Blick in die entsprechenden Foren am Tag danach. „Es war gigantisch, bin immer noch total geflasht“, schreibt eine Besucherin, „viel Spaß für alle, die es noch vor sich haben.“ „Die Stimmung war super von Anfang bis Ende“, so ein weiterer weiblicher Rammstein-Fan.
Für die restlichen Konzerte in der Gelsenkirchener Arena gibt es noch jeweils einige Restkarten.
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