Gelsenkirchen-Altstadt. Zuletzt hatte die Villa im Gelsenkirchener Stadtgarten nur zu Events geöffnet. Das ändert sich: Der neue Betriebsleiter erklärt sein Konzept.

Die Villa im Stadtgarten – gibt es die eigentlich noch? Diese Frage haben sich in den vergangenen Monaten wohl viele Beobachter der Gelsenkirchener Gastroszene gefragt, und die Antwort war stets ein „Ja, aber...“. Ja, das Restaurant stand zwar nicht leer – aber einen Tagesbetrieb gab es nicht beziehungsweise kaum, lediglich für Events öffnete die Villa ihre Türen. Das hat sich jetzt aber geändert.

„Villa Stadtgarten“: Vielen Gelsenkirchenern ist noch immer der Name „Liebevoll“ ein Begriff. Ein wenig versteckt liegt das Restaurant – der Name lässt es vermuten – im Stadtgarten, etwas abseits der Zeppelinallee, in direkter Nachbarschaft zum Gelsenkirchener Tennisclub. Eigentlich schade, dass es so versteckt liegt, denn die Villa ist ein echtes Kleinod: Der Gastraum ist hell und lichtdurchflutet, draußen sitzt man im großen Biergarten mitten in der Natur.

Restaurantleiter Andreas Rohde hat Gelsenkirchen lieben gelernt

2019 hatte der Gastronom Marcel Hofstätter das Restaurant übernommen, neben der Villa hat er außerdem noch einen Betrieb in Lüdinghausen. Die Corona-Pandemie machte seinen Plänen für ein Eventrestaurant zunächst einen Strich durch die Rechnung, 2023 startete die Villa dann aber durch, mit einem Konzept, das vorsah, an fünf Tagen in der Woche zu öffnen. Kulinarisch wollte Hofstätter auf Tapas und gehobene Küche setzen. In den letzten Monaten war das Restaurant aber meist geschlossen: Aus „Personalnot“, so die Begründung auf einem Zettel, der im Schaukasten angebracht war, „müssen wir derzeit vom Tagesgeschäft absehen.“

An diesem Punkt kommt Andreas Rohde ins Spiel. Der gelernte Koch, ein Bekannter von Marcel Hofstätter, lebt seit einem Jahr in Gelsenkirchen: „Ich habe die Stadt schätzen und lieben gelernt“, sagt er. Als er mitbekam, dass die Villa nur noch sporadisch zu Events geöffnet war, verstand er die Welt nicht mehr. „Das ist doch ein Unding“, sagt er: „Wir haben hier einen der schönsten Biergärten der Stadt, und seit Wochen ist der nicht geöffnet!“

Hausmannskost statt Tapas und Co.

Er bot Hofstätter an, die Leitung des Restaurants zu übernehmen und entwickelte ein neues Konzept. „Tapas und Filet auf Rucola ist zwar schön und gut – aber zum Ruhrpott passt das doch nicht“, war er von Anfang an überzeugt. „Hier muss ehrliche Hausmannskost angeboten werden.“ Dementsprechend sind Albondigas, Boquerones fritos und Co. von der Karte verschwunden, stattdessen gibt es beispielsweise Hühnerfrikassee, Nackensteak oder Gulaschtopf. „Wir bieten eine wechselnde Tageskarte und durchgehend warme Küche“, sagt Rohde. Geöffnet hat die Villa im Stadtgarten ab sofort dienstags bis sonntags von 10 bis 21 Uhr, montags ist Ruhetag.

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„Man kann bei uns aber auch frühstücken oder nachmittags zu Kaffee und Kuchen kommen“, so Andreas Rohde – „oder sich einfach nur auf ein Bier oder Kaltgetränk in den Biergarten setzen.“ Zurzeit stemmt Rohde gemeinsam mit einem Beikoch die Arbeit im Restaurant alleine, mittel- bis langfristig sucht er allerdings weiteres Personal im Service.

Tanztee und wechselnde Events am Wochenende

Doch auch abgesehen vom Tagesgeschäft hat Rohde Pläne. An jedem ersten Sonntag im Monat gibt es Tanztee in der Villa: Immer von 15 bis 18.30 Uhr legt dann ein DJ auf. Einmal im Monat soll es entweder freitags oder samstags wechselnde Events geben. Für September ist beispielsweise eine Travestieshow geplant, und auch sonst hat Rohde bei den Veranstaltungen die LGBTQ+-Community im Blick: „In dieser Hinsicht passiert in Gelsenkirchen ja bislang recht wenig“, sagt er. Nach wie vor kann die Villa aber wie gewohnt auch für Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Familienfeiern gemietet werden.

Aktuelle Infos gibt es auf der Facebook-Seite facebook.com/VillaStadtgarten.