Gelsenkirchen. Mevlüt Özcan entwickelt mit seinem Team unter der Marke „GECO Automobile“ kleine Elektrofahrzeuge in Gelsenkirchen und vertreibt sie in Europa.
An recht unscheinbarer Ecke im Gelsenkirchener Hafen stehen kleine und größere Fahrzeuge in Reihe. Allesamt sind sie elektrisch – entwickelt in Gelsenkirchen, hergestellt in Fernost, um die günstigen Preise zu ermöglichen, fertiggestellt und vertrieben wieder in Gelsenkirchen. Denn während gefühlt die ganze Welt von der Mobilitätswende spricht, geht Mevlüt Özcan sie mit seinem Team an. Er bietet Lösungen für jedermann und den normalen Geldbeutel. Seit 2016 kombiniert er seinen Beitrag zum Umweltschutz mit Lokalkolorit. Nicht umsonst nämlich tragen seine Fahrzeuge den Namen „GECO Automobile“.
Das Unternehmen bietet Elektromobilität in vielerlei Facetten und für Groß und Klein. Im Gebäude stehen die kleinen Modelle. Im Eingangsbereich warten auf Besucher kleine Kuriositäten: vom Sportwagen bis zum Trecker, alles in Miniatur und für Kinder. „Alles, was es in groß gibt, gibt es auch in klein“, erklärt Marketingleiter Nico Pothmann, dass es Versionen gibt für ganz junge Autofans, die der Papa sogar per Joystick steuern kann. Zur Sicherheit.
Gelsenkirchener Unternehmen hat auch Pedelecs und Lastenräder im Angebot
Dahinter stehen elektrische Rollstühle. Die Mobilität für Menschen mit Einschränkungen zu ermöglichen, ist dem Unternehmen nicht nur wichtig, es ist einst die Keimzelle der jungen Firma. Die nämlich startet damals mit Elektrokabinenrollern in ihre Erfolgsgeschichte. Noch ein paar Meter weiter finden sich Pedelecs und Lastenräder mit großer Ladefläche. Sogar eine E-Rikscha findet sich hier. Und dahinter Quads in groß und ebenso in klein, für angehende Rennfahrer.
„Dort hinten haben wir noch eine Werkstatt, da führen wir Reparaturen durch und auch Umbauten nach Kundenwunsch für alle unsere Fahrzeuge“, erklärt Nico Pothmann und unterstreicht noch einmal: „Alle Modelle werden nach unseren Vorgaben gebaut. Wir vertreiben sie dann europaweit – von Gelsenkirchen aus. Ja, so etwas gibt es auch in unserer Stadt“, sagt er und lacht.
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Das eigentliche Herzstück und quasi Flaggschiff des Unternehmens jedoch ist auf dem Hof zu finden: Eine große Zahl an Elektroautos. Ein Modell, der „Star“, erinnert optisch an einen VW Lupo und sieht ganz flott aus. Für Menschen mit Bleifuß jedoch ist er nichts. Er fährt in der Spitze 65 Kilometer pro Stunde. Immerhin dürfte man damit auf die Autobahn.
Sehr beliebt sei, erzählt Mevlüt Özcan, der „Twin“, ein Kleinwagen, der optisch an einen Mini-Jeep erinnert. „Den verkaufen wir oft in die Niederlande. In Amsterdam sieht man etliche davon. Überall dort, wo man nur noch mit elektrischen Fahrzeugen in die Innenstädte darf.“ Jener Fahrzeugtyp fährt bis zu 75 Kilometer pro Stunde und ist somit gut geeignet für die City. Ganz gleich ob im In- oder Ausland.
Auch Elektro-Lkw im Angebot
Auch Nutzfahrzeuge bietet „GECO Automobile“ an. „Unser Top-Modell ist der Heavy Cargo. Der ist wie ein kleiner Lkw und fährt 75 Kilometer in der Stunde. Mit dem können sie ganz normal in die Stadt fahren. Das sind sehr beständige Fahrzeuge mit einer Reichweite von 150 Kilometern, die wir den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechend umbauen können. Manche nutzen den als Foodtruck, andere als Kühltransporter. Mit diesem Modelltyp sind wir auch auf Messen sehr erfolgreich“, sagt Nico Pothmann. Und dennoch ist das Unternehmen in Gelsenkirchen selbst noch ein Geheimtipp. „Wir arbeiten daran, unsere Marke auch in unserer Stadt bekannter zu machen. Es kommen viele Kunden aus ganz Deutschland hierher. Aber aus Gelsenkirchen sind es tatsächlich nicht so viele.“
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Dabei könne man schon mit zahlreichen Erfolgen aufwarten, unterstreicht Mevlüt Özcan. „Wir haben GECO als eigenständige, weltweite Marke aufgebaut und können mittlerweile zwanzig verschiedene Modelle anbieten, von 25 bis 85 Kilometern pro Stunde.“ Der Vertrieb laufe europaweit online oder über Vertragspartner. Einzig ein GECO-Autohaus, welches das ganze Spektrum der Elektromobilität aus Gelsenkirchen vorstellt, gebe es noch nicht. Das jedoch sei der nächste Schritt. „Ein eigenes Autohaus, das soll es bald geben.“