Gelsenkirchen. Der Umbau des Kohlenbunkers im Nordsternpark ist eines der zentralen IGA-Projekte in Gelsenkirchen. In 27 Meter Höhe entsteht eine Rooftop-Bar.
Als Garrelt Duin die rund 100 stählernen Stufen des Aufgangs erklommen hat und oben auf dem Dach des Kohlenbunkers angekommen ist, bietet sich ihm ein fantastischer Rundumblick über weite Teile des Nordsternparks. Hier soll in drei Jahren die Internationale Gartenausstellung steigen. Und der Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wollte sich bei einem Spaziergang mit OB Karin Welge vor Ort persönlich anschauen, wie weit die Umbauarbeiten schon fortgeschritten sind.
Umbau des Kohlenbunkers soll 26 Millionen Euro kosten
„Hier oben auf dem Dach des Kohlenbunkers soll eine Rooftop-Bar entstehen. Sie wird eine der Hauptattraktionen für alle IGA-Besucher“, berichtet Christoph Prinz, der Leiter der städtischen IGA-Stabsstelle. Gleichzeitig zeigt er in einer Mappe die entsprechenden Entwürfe und Zeichnungen, damit sich die Besucher das Erzählte noch besser vorstellen können. Duin und Welge lauschen aufmerksam. Und immer wieder schweift ihr Blick von hier oben über das weitläufige Gelände. Schon jetzt lässt sich erahnen, wie sehr die IGA 2027 das frühere Bundesgartenschau-Gelände noch einmal nachhaltig zum Positiven verändern wird.
Doch nicht nur das in 27 Metern Höhe gelegene Dach des Kohlenbunkers steht im Fokus. Auch im Erdgeschoss soll es nach der Ertüchtigung des Gebäudes ein gastronomisches Angebot geben. In der Etage darüber bietet eine Event-Ebene reichlich Platz für Ausstellungen und andere Kulturveranstaltungen. Ein Aufzug, der die Gäste hoch aufs Dach führt, wird ebenso eingebaut wie riesige Fensterfronten, die dem Haus eine gewisse Transparenz verleihen sollen. Allein für den Umbau dieses Gebäudes müsse man mit Investitionen in Höhe von rund 26 Millionen Euro rechnen, sagt Prinz.
Auch Bandbrücke und Kohlenmischanlage werden wieder begehbar sein
Der Kohlenbunker ist über die so genannte Bandbrücke mit der Kohlenmischanlage verbunden. Auch sie sollen saniert und wieder begehbar gemacht werden. Hinzu kommt eine Begrünung der Dächer und der Außenfassaden. Somit wird am Ende der Umbauarbeiten das gesamte Kohlenbunkerensemble im Nordsternpark für alle IGA-Besucher ganz neu erlebbar sein.
Die Besuchergruppe kommt auch am Amphitheater vorbei. Dort, wo kürzlich die Public-Viewing-Events zur Fußball-EM noch Tausende Gäste angelockt hatten, rollen nun schon die ersten Bagger. Denn genau hier entsteht in den kommenden Monaten die IGA-Plaza mit dem neuen Eingangsgebäude als zentraler Bebauung. Dieses entstehe in Holzleichtbauweise, betont Prinz, es werde ebenfalls bepflanzt und auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage die Stromversorgung übernehmen. Geplante Kosten für diesen Bereich: rund 3,3 Millionen Euro.
Garrelt Duin: „Wir haben die Finanzierung dieser IGA gut kalkuliert“
Nach dem Rundgang zeigt sich Garrelt Duin, der als RVR-Regionaldirektor auch der Vorsitzende des IGA-Aufsichtsrates ist, rundum begeistert: „Ich kannte das alles bisher nur in der Theorie auf Papier. In der Realität ist alles aber noch viel, viel schöner.“ Für ihn sei es wichtig, dass alle Standorte durch die IGA nachhaltig und dauerhaft aufgewertet würden. „Denn das zahlt unmittelbar auf die Lebensqualität für die Menschen hier ein“, so Duin.
Auch mit Blick auf die zuletzt ständig gestiegenen Kosten in der gesamten Baubranche bleibt der RVR-Regionaldirektor zuversichtlich: „Das kriegen wir alles hin. Wir haben die Finanzierung dieser IGA gut kalkuliert.“ Und Duin ist sich auch sicher, dass bis zur Eröffnung in rund drei Jahren alles wie geplant fertig ist. „Wir lassen die Dinge nicht einfach treiben, wir packen sie konkret an“, so Duin.
Umbau des Wendebeckens soll zwei Millionen Euro kosten
Das ist etwa an der neuen Trendsportanlage auf dem IGA-Gelände schon zu sehen: Die Arbeiten dort begannen im April und werden spätestens im November 2024 abgeschlossen sein. In unmittelbarer Nähe liegt das Wendebecken am Rhein-Herne-Kanal. Auch dort steht ab diesem Herbst ein umfassender Umbau an, der rund zwei Millionen Euro kosten wird.
All diese Maßnahmen müssen bis spätestens Ende 2026 abgeschlossen sein. Weil dann die Gärtner anrücken und Teile des Geländes in ein blühendes Naturparadies verwandeln wollen. Schließlich wollen manche IGA-Besucherinnen und -Besucher vor allem eines: Blumen gucken!