Gelsenkirchen. Drei „Gartenstadt“-Siedlungen des Ruhrgebiets werden in einer WDR-Produktion vorgestellt - darunter auch diese aus Gelsenkirchen.
In der nächsten Woche ist Ückendorf Bestandteil der WDR-Produktion „Ruhrgebietsoasen - Drei Siedlungen im Revier“. Diese wird im Rahmen der Sendung „Heimatflimmern“ präsentiert und am Freitag, 19. Juli, im WDR-Fernsehen ausgestrahlt. Beginn ist um 20.15 Uhr. Dort wird dann auch die Gelsenkirchener Siedlung „Flöz Dickebank“ im Fokus stehen.
„Gartenstadt“-Siedlungen entstanden einst nach englischem Vorbild
Inmitten des so dicht besiedelten Ruhrgebiets herrscht in einigen ehemaligen Werks- und Zechensiedlungen eine fast dörfliche Idylle. Vor über 100 Jahren waren sie als sogenannte „Gartenstädte“ nach englischem Vorbild entstanden. Die ins Ruhrgebiet gelockten Arbeiter und deren Familien sollten sich in diesen liebevoll gestalteten Häusern und den dazugehörigen Gärten wohl fühlen.
Spätestens in den 70er und 80er Jahren wollte man die in die Jahre gekommenen Siedlungen dann aber abreißen. Moderner Wohnungsbau war damals stattdessen angesagt. Doch vielerorts formierte sich Gegenwehr durch Bewohner und die umliegende Nachbarschaft, die auf den vertrauten Zusammenhalt und ihr gewohntes Zuhause nicht verzichten wollten.
Siedlungen konnten durch Widerstand vor dem Abriss bewahrt werden
Mit Hilfe von Bürgerinitiativen, Mahnwachen und Hungerstreiks konnten viele dieser Siedlungen in teils jahrelangen Kämpfen vor dem Abriss bewahrt werden. Heute stehen sie unter Denkmalschutz. Das gilt auch für die Siedlungen „Rheinpreußen“ in Duisburg, „Ripse“ in Oberhausen sowie „Flöz Dickebank“ in Gelsenkirchen. Letztere war unter dem Namen „Ottilienaue“ erbaut worden, ab 1868 lebten dort die Arbeiter der Zeche Alma in Ückendorf.
Einen Sommer lang war Filmautorin Katja Lüber für „Heimatflimmern“ unterwegs, hat Bewohner getroffen und gefragt: Wie lebt es sich heute in diesen Vorzeigesiedlungen, die zum Symbol für Widerstand und Gemeinschaft geworden sind? Das Ergebnis ist nicht nur für alle Ückendorfer spannend anzuschauen.