Gelsenkirchen-Buer. Nach Jahren des Streits und Stillstands werden die Karten bei der Markthalle Buer neu gemischt. Unsere Autorin sagt, worauf es jetzt ankommt.

Zehn Jahre ist es jetzt her, dass Thomas Bernau die Betreibergesellschaft der Markthalle Buer kaufte - und fast genauso lange dauert das Gezerre um den Umbau. Nun werden die Karten mit der Intecta-Pleite neu gemischt. Das ist eine riesige Chance! Doch in der Hoffnung auf eine Wiederbelebung in Jubel auszubrechen, wäre viel zu früh.

Denn der Rückblick zeigt, dass nicht nur das Finanzpolster des Investors eine große Rolle bei der Realisierung solcher Projekte spielt. Sowohl Bernau als auch Stadt haben im Stil immer wieder unglücklich agiert. Es gab Phasen, da redeten die Akteure mehr über- als miteinander. Diesen Vorwurf muss sich der Spielhallen-Betreiber gefallen lassen, der es verstand, sich als Opfer einer rigiden Verwaltung zu inszenieren. Umgekehrt mochte die Stadt die Angriffe nicht auf sich sitzen lassen. All das erschwerte und verzögerte ein Vorankommen genauso wie die Corona-Pandemie.

Markthalle Buer: Alle Mitwirkenden tragen jetzt eine große Verantwortung

Und nun alles auf Anfang? Wie zu hören ist, haben mehrere Unternehmer aus Buer und Gelsenkirchen Interesse an der Immobilie. Kein Wunder, verfügt sie doch mit Flächen für Gastronomie, Einzelhandel und Büros in zentraler Lage über jede Menge Potenzial. Clever bespielt, könnte sie zum Game-Changer für den Standort werden.

Christiane Rautenberg, Redakteurin der WAZ-Lokalredaktion Gelsenkirchen, mahnt: Insolvenzverwalter und Gläubigern kommt nach der Insolvenz der Markthallen-Betreiber-Gesellschaft Intecta eine große Verantwortung für den Standort Buer zu.
Christiane Rautenberg, Redakteurin der WAZ-Lokalredaktion Gelsenkirchen, mahnt: Insolvenzverwalter und Gläubigern kommt nach der Insolvenz der Markthallen-Betreiber-Gesellschaft Intecta eine große Verantwortung für den Standort Buer zu. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Es bleibt nur zu hoffen, dass es so kommt. Zu vieles ist noch ungeklärt: Ob Insolvenzverwalter und Bank eher einen Verkauf im Blick haben, der womöglich mit einem Verzicht auf einen Teil der Kreditrückzahlung verbunden ist; oder ob sie eine Zwangsversteigerung anpeilen, bei der der Höchstbietende den Zuschlag erhält, unabhängig davon, wie solvent er ist und wie sein Nutzungskonzept aussieht. Nicht auszuschließen, dass dann der Stillstand anhält und mit ihm der Verfall dieses einstigen Publikums-Magneten. Kurz: Die Akteure tragen eine große Verantwortung - nicht nur für Mitarbeitende, sondern auch und gerade für den Standort Buer.

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