Gelsenkirchen. Die Awo Gelsenkirchen bietet regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse an. Lebensrettende Maßnahmen für Kinder und Säuglinge werden dabei vermittelt.
„An den Basis-Maßnahmen bei der Ersten Hilfe scheitert es oft“, sagt Christopher Soumah vom WS-Brandschutzservice. Im Rahmen der Awo-Familienbildung informiert er als Dozent zum Thema „Erste-Hilfe am Kind“. Regelmäßig bietet die Awo die Kurse für Erwachsene und Kinder in Kooperation mit den Familienzentren in Gelsenkirchen an. „Leute auf der Straße anzusprechen, denen es nicht gut geht, ist auch schon Erste Hilfe“, sagt Soumah und fragt die Teilnehmer, wer denn schon einmal geholfen habe. Einige Arme gehen in die Höhe. Weiter geht es mit dem Heimlich-Griff.
Dieser lässt sich anwenden, wenn jemand an einem Fremdkörper in der Luftröhre zu ersticken droht. „Unter den Rippenbogen zugreifen und kräftig drücken“, sagt Soumah während er den Griff an einer Puppe, die ein Kind nachahmen soll, vorführt. Danach können die Teilnehmer sich selbst an dem Dummy ausprobieren, aus dessen Mund bei genug Druck ein vermeintlich verschluckter Gegenstand herausspringt.
„Schreiende Kinder sind gute Kinder“, sagt der Dozent. Wenn hingegen ein Kind bewusstlos ist und die normale Atmung aussetzt, kommt nur noch die Wiederbelebung infrage. Wichtig ist, dass das Kind dabei auf einer festen Unterlage liegt. Bei Kindern, die älter als ein Jahr sind, sollte der Kopf überstreckt liegen, bei Säuglingen unter einem Jahr in Normalposition. Nun müssen anders als bei einem Erwachsenen zuvor fünf Atemspenden durchgeführt werden, bis sich der Brustkorb hebt.
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Ist weiterhin keine Reaktion erkennbar, helfen 30 Brustkorbkompression. Dabei nicht zu zögerlich agieren. Der Brustkorb sollte ungefähr ein Drittel nach unten gedrückt werden. „Es kann sein, dass Rippen brechen. Das ist nicht so schlimm, als wenn das Herz nicht mehr funktioniert“, so Soumah.
Während bei einem Kind beide Hände genutzt werden, sollten bei Säuglingen nur zwei Finger zum Einsatz kommen. Anschließend folgen zwei Beatmungen. Herzdruckmassage und Beatmung sollten im Wechsel durchgeführt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft oder die Atmung wieder einsetzt.
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Im nächsten Schritt wird die stabile Seitenlage geübt. Was ist zu tun bei Schnittwunden, Verbrennungen oder Verbrühungen? Auch darüber wird im Grundlagenkurs gesprochen. Bei Letzterem ist es wichtig, die womöglich mit heißer Flüssigkeit vollgesogene Windel auszuziehen und die Wunde kurz abzukühlen. „Danach das Kind am besten warmhalten“, so der Experte. Erste Hilfe bei allergischen Reaktionen, Krampfanfällen und Gehirnerschütterungen werden während der zwei Stunden ebenfalls thematisiert. Soumah: „Erste-Hilfe kann Leben retten.“