Gelsenkirchen. Italien spielte in Gelsenkirchen: Auch Andrea Morfino war da. Er frisiert die Nationalspieler und verrät, welchen Schnitt Chiesa bevorzugt.
Federico Chiesa ist einer der Stars in Italiens EM-Aufgebot: Der Flügelspieler von Juventus Turin will mit seiner Nationalmannschaft Europameister werden. Wie alle Teams bei der EM werden auch Italiens Kicker rundum betreut. Was seine Haare angeht, vertraut Chiesa aber auf die Dienste seines guten Freundes Andrea Morfino. Der Friseur aus Schwerte war am Donnerstag zu Gast in Gelsenkirchen – bevor er einen Tag später ins Quartier der Italiener weiter reiste, um dort zu Kamm und Schere zu greifen.
Morfino, Jahrgang 1993, ist gebürtiger Italiener und lebt seit fünf Jahren mit seiner Frau Sabrina in Deutschland, betreibt in Schwerte den Friseursalon „Avantgarde Hair“. Von Beruf ist er Friseur – allerdings spielt er auch E-Sports auf professionellem Level, vor allem das Fußball-Spiel „Fifa“. „Darüber habe ich vor einigen Jahren Enrico Chiesa kennengelernt“, erzählt er. Die beiden blieben übers Internet in Kontakt und wurden Freunde. „Irgendwann hat Enrico mich gefragt, ob ich seine Haare schneiden kann.“ Andrea Morfino konnte – seitdem setzt nicht nur Chiesa auf die Dienste des Wahl-Schwerters.
Von Gelsenkirchen geht es ins Mannschaftshotel der Italiener nach Iserlohn
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Einen Tag nach dem Spiel der Italiener gegen die Spanier in der Gelsenkirchener Arena (die Morfino zum ersten Mal besuchte) hat er einen Termin im Mannschaftshotel der „Squadra Azzura“ im sauerländischen Iserlohn. „Enrico hat schon angekündigt, dass er einen Haarschnitt braucht“, erzählt Andrea Morfino, „wenn sonst noch jemand unter die Schere möchte, kann er gerne zu mir kommen.“
Aus fachlicher Sicht sei Chiesa ein einfacher Kunde, sagt Morfino. „Er bevorzugt eine klassische Frisur mit Kamm und Schere“, beschreibt er, „anders als andere Fußballprofis, die eher auf einen aggressiven Schnitt mit der Maschine setzen.“ Überhaupt seien die italienischen Nationalspieler angenehme Kunden. „Das sind ganz normale, nette Jungs“, sagt Morfino, dessen Fußballherz für Inter Mailand schlägt. Tauschen möchte er mit ihnen allerdings nicht. „Klar verdienen die richtig viel Geld“, sagt er. „Aber dafür haben die meisten doch nie eine normale Jugend gehabt – und die möchte ich nicht vermissen.“