Gelsenkirchen-Buer. Wenn Münzautomaten auf Störung springen: Gelsenkirchener Bank berichtet von skurrilen Fundstücken, die Mitarbeitern den Appetit verderben.

Klappe auf, Münzen rein: Außergewöhnlich viel Technik-Verständnis braucht es nicht, per Bank-Automat Bargeld auf sein Konto einzuzahlen. Für etliche Kundinnen und Kunden stellt diese Aufgabe aber offenbar trotzdem eine Herausforderung dar. Denn immer wieder springen die Einzahlgeräte auf Störung. Und was etwa die Gelsenkirchener Sparkasse dann darin findet, sind nicht nur Euro-, Cent- sowie die guten alten Mark- und Pfennigstücke. Vielmehr fördern Mitarbeitende auch Überraschendes, Skurriles und mitunter ziemlich Ekliges zutage. Hier eine kleine Auswahl für Nervenstarke.

Die Klagen über häufige Störungen der Münzeinzahler, sie sind laut. Erst gerade haben sich evangelische und katholische Kirchengemeinden aus dem Stadtnorden darüber beschwert, dass sie ihr Kollekten-Geld mitunter in den Filialen in Buer, Erle und Horst nicht loswerden. Sogar von „Katastrophe“ und „Zumutung“ war, wie berichtet, die Rede.

Gelsenkirchener Sparkasse findet mehr als Sand, Steinchen und Papier in den Geräten

Die Sparkasse bedauert die Defekte, weist aber auch auf den Zusammenhang mit der „unsachgemäßen Nutzung“ durch manche Kundinnen und Kunden hin. So gebe es „eine Vielzahl von Ausfällen“, die dadurch verursacht würden, dass „vielfach Tüten oder Beutel einfach ausgekippt werden, ohne darauf zu achten, dass sich wirklich nur Euromünzen und keine anderen Gegenstände darin befinden“, teilte Sparkassen-Sprecherin Melina Ince auf Nachfrage der Redaktion mit.

Als Beweis legte sie ein Foto „mit den Fundstücken der letzten Woche“ aus den Geräten der Hauptstelle in der Altstadt vor, welche eigentlich vorher hätten aussortiert werden müssen. Darauf zu sehen ist zunächst „das Übliche“, was Außenstehende erwarten: „Sand, Steinchen und Papier belasten regelmäßig die Automaten“, so die Sprecherin.

So manche Fundstücke verderben Gelsenkirchener Mitarbeitern den Appetit

Fundstücke in Münz-Einzahlautomaten der Sparkasse Gelsenkirchen (Hauptstelle) der vergangenen Wochen 
Fundstücke in Münz-Einzahlautomaten der Sparkasse Gelsenkirchen (Hauptstelle) der vergangenen Wochen  © Sparkasse Gelsenkirchen | Sparkasse Gelsenkirchen

Darüber hinaus wirft die Kundschaft nicht nur Knöpfe in den Münzeinzahler, sondern auch Büroklammern, leere Tintenpatronen, Weingummi, Kettenanhänger, Haarklammern und Radierer. Auch eine Nagelfeile und ein Playmobil-Säbel steckten einmal im Gerät fest, ebenso diverse Schrauben und scharfkantige Teile von Schraubenziehern. Sogar eine Handy-SIM-Karte und ein Halogen-Leuchtmittel stoppten schon einmal die reibungslose Automaten-Arbeit in der Hauptstelle.

„So bedauerlich und ärgerlich ein derartiger Defekt für die Nutzenden ist, so sehr ist es auch eine Zumutung für unsere Mitarbeitenden oder auswärtige Techniker, so manche Fremdkörper aus dem Gerät zu fischen“, sagt Ince und redet Klartext: Auf den Anblick der zwei gelblich schimmernden Backenzähne mit verfaultem Rand etwa hätten die Beschäftigten gut verzichten können.

Worum die Gelsenkirchener Sparkasse ihre Kundschaft bittet

Auch sonst ist so manches dazu geeignet, den Angestellten den Appetit zu verderben: „Einmal wurde unser Gerät sogar mit einem Brötchen gefüttert“, berichtet Ince, hörbar um Fassung bemüht. Ob es mit Käse belegt oder mit Leberwurst oder Marmelade beschmiert war, ist freilich nicht überliefert.

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Was für die Sparkasse daraus folgt, ist der Appell an die Kundschaft, ihre Spardosen und Tüten mit Geld vor dem Besuch in der Filiale gründlich auf Fremdkörper zu durchforsten - und auch Wollmäuse herauszusortieren. Denn oftmals seien die Münzen so schmutzig, dass der Reinigungsautomatismus der Geräte nicht ausreiche, um deren Betrieb aufrechtzuerhalten. Kurz: Sie melden eine Störung und müssen aufwendig von Hand mit einem speziellen Spray gesäubert werden, während sich davor die Schlange der ungeduldig Wartenden verlängert.