Gelsenkirchen. Die Welt der italienischen Küche – mitten in Gelsenkirchen: Das gibt es im Feinkost-Großhandel „Toni della Calabria“, hier ist er zu finden.
„Für viele italienische Gastronomen aus der Stadt und der Region ist dieser Groß- und Einzelhandel ein Paradies“, erzählt Antonio Fiorentino mit einem Strahlen in den Augen. Er ist Inhaber und Geschäftsführer von „Toni della Calabria“. Jener liegt recht versteckt im Gelsenkirchener Stadthafen an der Hafenbahnstraße und ist ein echter Geheimtipp für Liebhaber italienischer Speisen. Noch. Denn seit zwei Jahren kämen, so der Italiener, immer mehr Privatleute her zum Einkaufen. Das breite Angebot originaler Produkte spreche sich herum.
Ein Geheimtipp: Feinkost-Handel „Toni della Calabria“ in Gelsenkirchen
Ein kleiner Rundgang zeugt von Tonis Liebe zu dem Besten, was „made in Italy“ ist. Wer den Laden betritt, findet sich zunächst zwischen Oldtimern wieder – rechter Hand sind ein alter Fiat ausgestellt und eine Ape, linker Hand ein ebenso zeitloser wie schmucker roter Alfa Romeo. Erst dahinter öffnet sich das Tor zur Welt italienischer Leckereien: Los geht der Rundgang an den Gefriertruhen. „Hier haben wir ein bisschen Eis“, sagt Toni und zeigt etwa ein Zitronen-Sorbet vor. Das macht schon etwas her. Das weiße Sorbet ist in eine halbe, ausgehöhlte Zitrone gefüllt worden und sieht verlockend aus. Zwei Truhen weiter lagert eine gute Auswahl an Meeresfrüchten aus dem Mittelmeer – von ganzen Calamari über Pulpo-Beine bis hin zu Muschelfleisch.
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Im Kühlraum lagern Wurst und Käse, wie der klassische Mozzarella-Belag für die Pizza. Die esse kein Italiener mit Gouda-Käse. Das sei eine Erfindung für den deutschen Markt gewesen. „Aber mir schmeckt es auch gut“, gesteht der Italiener, der in Calabrien geboren und aufgewachsen ist. Mit 16 Jahren, erzählt er, habe er mit Freunden in Deutschland Urlaub gemacht. „Bis das Geld alle war. Dann habe ich hier als Pizzabäcker gearbeitet, um Geld zu verdienen für die Heimreise. Aber es hat mir gut gefallen – und ich bin geblieben.“ Später arbeitet Toni im Großhandel mit italienischen Produkten, bis er vor 22 Jahren beschließt, sich selbstständig zu machen und durch Zufall auf den perfekten Ort dafür trifft, im Gelsenkirchener Hafengebiet.
Spezialitäten aus Italien: „Ein schöner Rotwein dazu und der Abend ist rund“
Viele Spezialitäten aus seiner Heimat zeigt Toni vor. „Das hier ist zum Beispiel eine N’Duja, eine scharfe Schmierwurst. Ein schöner Rotwein dazu und der Abend ist rund.“ Eine weitere Besonderheit: „Das hier ist Guanciale, ungeräucherter Speck. Den nimmt man klassischerweise für die originale Carbonara. Den kaufen vor allem Privatleute.“
Und so geht er weiter, der Spaziergang entlang der hohen Regale, vorbei an italienischen Getränken vom Mineralwasser über die Limo bis hin zum Bier. Natürlich dürfen auch Weine nicht fehlen. Und Liköre. Freudig zeigt Toni eine große Flasche Limoncello vor. Anderthalb Liter seien darin. „Und jetzt stell Dir vor, Du gehst an den Tisch der Gäste und lädst mit dieser Flasche in der Hand eine schöne Frau zum Likör ein – das macht doch etwas her“, sagt er und unterstreicht den Tipp mit einer kleinen schauspielerischen Einlage. So original italienisch wie seine Waren ist auch der Geschäftsmann selbst.
„Toni della Calabria“: Privatleute sind in Gelsenkirchener Feinkost-Handel sehr willkommen
Weiter geht es, vorbei an Gewürzen, Olivenöl, Balsamico, natürlich Kaffee und auch Nudeln oder Mehl. „Das haben wir auch in kleinen Gebinden. So wird es gern gekauft von privaten Kunden. Die backen damit oder machen Nudeln selbst.“ Immer wieder wird deutlich, Privatleute machen natürlich nicht die Mehrzahl der Kundschaft aus, sind aber sehr willkommen.
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Das unterstreicht auch Matthias Umschlag, der Mitarbeiter von Antonio Fiorentino. „Es werden immer mehr und wir nehmen uns gerne Zeit, um sie hier vor Ort zu beraten.“ Dabei gelte oft eine Regel: „Die Leute waren in Italien im Urlaub und haben sich kulinarisch verliebt. Dann kommen sie zu uns und suchen die Produkte, die sie dort so gerne genossen haben.“ So werde der Italien-Trip in der heimischen Küche einfach verlängert. Auch das macht „Toni della Calabria“ möglich.