Vom Gemeindezentrum der Trinitatis-Gemeinde bleibt in Zukunft nur die Stephanuskirche erhalten. Auf dem Gelände von Stephanushaus und Pfarrhaus wird eine Seniorenresidenz gebaut.
Gelsnekirchen-Buer. Auf dem Weg zum Abschied vom Gemeindezentrum an der Westerholter Straße hat die Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde den nächsten Schritt genommen. Details für das „Wohnen an der Stephanuskirche“ wurden jetzt auf einer Bürgerversammlung vorgestellt.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 423 wird das Baurecht geschaffen für eine Seniorenresidenz mit ergänzenden seniorengerechten Wohnungen. Am Dienstagabend wurde im Stephanushaus deutlich: Auch wenn die Kirche erhalten bleibt und weiterhin für besondere Gottesdienste genutzt werden kann, wird der Abschied vom Vertrauten für viele Gemeindeglieder ein schmerzlicher Prozess werden.
Pfarrerin Karla Wessel nannte noch einmal die Gründe für den Rückzug vom Goldberg: Die Gemeindegliederzahlen entwickeln sich ebenso rückläufig wie die Kirchensteuereinnahmen. „Zudem gibt es für die Kirche einen Sanierungsbedarf in Höhe von rund 600 000 Euro“, erklärte sie. Vor diesem Hintergrund habe sich Trinitatis dazu entschieden, das Grundstück einschließlich Kirche zu verkaufen und die buerschen Gemeindeaktivitäten am Standort Apostelkirche zu konzentrieren.
„Wie ein Hotel“
Als Investor für eine neue Bebauung ist die familiengeführte Lindhorst-Gruppe mit Sitz im niedersächsischen Winsen an der Aller gefunden worden, die an der Rheinischen Straße in Schalke-Süd zur Zeit ein ähnliches Projekt realisiert. Auf dem Gelände von Stephanushaus und Pfarrhaus soll ein winkelförmiger Baukörper entstehen mit Platz für sechs Wohngruppen zu je elf bis 16 Pflegeplätzen und für zusätzlich 80 vollstationäre Pflegeplätze. „Das Haus ist aufgebaut wie ein Hotel“, versprach Michael Burmester, in der Windhorst-Gruppe zuständig für die Geschäftsentwicklung.
Orgel verbleibt im Besitz der Gemeinde
Die Kirche bleibe als Gebäude erhalten und stehe für zahlreiche Nutzungen offen. Dort solle für die Mitarbeiter der Residenz eine Kinderbetreuung eingerichtet werden, die auch der Nachbarschaft zur Verfügung stehe. Zudem könnten dort Kulturveranstaltungen und Musikwerkstätten stattfinden. Die Orgel verbleibe im Besitz der Gemeinde, versicherte Karla Wessel.
Zu wenig Platz fürs Parken
Die Nachbarn sahen die Erschließung kritisch. 19 Stellplätze für Besucher und 65 Mitarbeiter seien zu wenig. Dass Angebot an Wohnformen für Senioren hielt eine Zuhörerin für ausbaufähig: „Zwischen dem selbstbestimmten Leben in einer Wohnung und einem Pflegeheim muss es doch auch noch etwas anderes geben.“