Gelsenkirchen. Er tritt in große Fußstapfen, der Nachfolger von Prof. Dr. Claus Doberauer an den Evangelischen Kliniken. Aber er scheint gewappnet, sie zu füllen.

Es gibt kleinere Fußstapfen, in die man treten kann. Dr. Jörn-Eike Scholle ist der neue Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I in den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße. Und damit Nachfolger von Prof. Dr. Claus Doberauer, dessen Weggang im vergangenen Sommer für einigen Wirbel sorgte. Die Klinik hat die Schwerpunkte Gastroenterologie, Diabetologie, Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin.

Allerdings bringt der 46-Jährige eine Menge Eigenschaften und Kenntnisse mit, die das Ausfüllen jener Fußstapfen erleichtern dürften. Zum Beispiel die lange Liste seiner Zusatzbezeichnungen und Schwerpunkte: Gastroenterologie, Diabetologie, Medikamentöse Tumortherapie, Notfallmedizin, Internistische Intensivmedizin, Proktologie, Ernährungsmedizin und ein Zertifikat für Hepatologie der deutschen Gesellschaft für Versorgungs- und Stoffwechselerkrankungen bringt er mit an den neuen Wirkungsort.

Klinik profitiert davon, dassl sie akademisches Lehrkrankenhaus ist

Seinen Wohnsitz hat der Vater dreier Söhne zwar in der Stadt, deren Namen man in Gelsenkirchen nicht so gern ausspricht, dort hatte er auch zuletzt die Innere Abteilung einer Klinik geleitet. Aber sein Herz schlage nicht Schwarz-Gelb,  sondern für das ganze Ruhrgebiet, das er seit 20 Jahren seine Heimat nennt, betont der auch sonst ausgesprochen offen und sympathisch wirkende Mann. Geboren und aufgewachsen ist er in Niedersachsen.

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An den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen hat Dr. Scholle die Größe und die breite Aufstellung gereizt. „Ich habe hier wirklich gute Mitarbeiter, von den Oberärzten bis zu den Assistenzärzten. Die Klinik profitiert sehr davon, ein akademisches Lehrkrankenhaus zu sein. Auch die Pflegekräfte sind natürlich wichtig, sie haben ja den engeren Kontakt zum Patienten. Dass das Haus so breit aufgestellt ist, hat mich auch gereizt“, räumt er ein. Dabei wird Dr. Scholle mittelfristig einen zweiten Chefarzt zur Seite bekommen, der sich um den onkologischen Schwerpunkt kümmern soll. Das soll dann die Klinik für Innere Medizin II werden.

Dr. Scholle selbst will die Diabetologie und Ernährungsberatung ausbauen. Schon im Oktober soll die individuelle Ernährungsberatung auf den Stationen starten. Es soll ein Screening aufgebaut werden, bei dem der Ernährungszustand der Patienten überprüft und bei Unter- oder Übergewicht sowie Unverträglichkeiten zum Beispiel aufgrund von Stoffwechselerkrankungen konkrete Ernährungspläne erstellt werden. In Zusammenarbeit mit den Hausärzten soll dies aus langfristig wirken.

Froh über Riesenfortschritte in der Gastroenterologie

Wenn es um die Fortschritte im Bereich der Gastroenterologie geht, gerät der neue Chefarzt geradezu ins Schwärmen. „Wir haben so große Fortschritte dabei gemacht in den letzten 20 Jahren. Wir können heute Vieles endoskopisch, also ohne große Operation abtragen, was wir früher nie gewagt hätten. Und wir können auch bei großen Tumoren helfen. Hier im Haus ist mit der Chirurgie, Radiologie und Onkologie wirklich viel Fachkompetenz unter einem Dach.“