Gelsenkirchen. Der Bonner Künstler Detlef Beer stellt unter dem Titel „Rot“ Zeichnungen und Malerei aus.
Die Besucher des Kunstmuseums sehen Rot. Viel Rot. Allerdings nicht vor Wut. Der Bonner Künstler Detlef Beer widmet sich in seinen aktuellen Arbeiten der leuchtenden Signalfarbe und titelt passenderweise die Ausstellung, die am heutigen Freitag im Kunstmuseum Gelsenkirchen eröffnet wird, schlicht und ergreifend „Rot“.
Edition mit einem Original
Die Schau mit zahlreichen Zeichnungen und einigen wenigen Malereien ist im Kunstraum des Museums zu sehen, einen Ort, den häufig auch der Kunstverein bespielt. „Mindestens einmal im Jahr aber“, betont Museumschefin Leane Schäfer, stellt das Kunstmuseum hier außergewöhnliche zeitgenössische Positionen vor.“ Erstmals die des 1963 in Wolfenbüttel geborenen und in Bonn lebenden Künstlers Detlef Beer. Die Ausstellung gelang als Kooperationsprojekt mit dem Stadtmuseum Siegburg, wo „Malerei und Zeichnung“ zu sehen war.
Beer arbeitete in den vergangenen 20 Jahren vor allem in drei großen Werkgruppen, widmete sich zunächst gelben, dann blauen und heute vor allem roten Bildern: „Aber nicht in Serien, eher in wechselnden Arbeitsfeldern.“ Am kühlen Zitronengelb reizt den Künstlern die lichte Helligkeit und Immaterialität, am Blau schätzt er die dunkle Tiefe: „Das Rot aber ist aufdringlich, signalhaft, körperlich.“
Er wählt den immer gleichen Ton, der durch den unterschiedlichen Auftrag minimal zu variieren scheint. Auf den ersten Blick dominieren klare Farben und klare, geometrische Formen. Im Vorraum fällt der Blick auf zwei riesige rote Formen, einem Augenpaar ähnlich. Die Assoziation ist durchaus gewollt, auch wenn keine der Arbeiten einen Titel trägt.
Symmetrisch spiegelnde Formen
Die roten, sich häufig symmetrisch spiegelnden Formen scheinen aus der Bildfläche hervorzutreten. Basis der Malerei sind weiße Flächen mit weißgrauen, welligen Strukturen. Die Zeichnungen, geordnet in Blöcken, variieren ebenfalls einfache Formen. Kreise entwickeln sich zu Ovalen und komplexeren Figurationen. Die schlichten Flächen entpuppen sich bei näherem Hinsehen als winzige, dynamische, flirrende Strukturen. Auch bei den Zeichnungen entstehen Assoziationen, an Fußballfelder, Brillen, Figuren.
Passend zur Gelsenkirchener Schau bietet der Künstler eine Edition in einer Auflage von 18 Exemplaren an. Für 380 Euro gibt es den Katalog in Form eines Künstlerbuches, das vor allem Abbildungen enthält, inklusive einer Zeichnung.
Die Ausstellung „Rot“ im Kunstmuseum an der Horster Straße 5-7 wird am heutigen Freitag, 16. September, um 19 Uhr eröffnet. Zur Schau erscheint ein Künstlerbuch mit zahlreichen Abbildungen. Es kostet in der Ausstellung 16 Euro, danach 19,80 Euro.
Die Ausstellung ist bis 13. November zu sehen. Öffnungszeiten: di-so 11-18 Uhr. Eintritt frei.