Gelsenkirchen. Demografie-Preis würdigt Menschen, die „anders alt werden“: Unternehmer Gerd Pieper, Autorin Renan Demirkan und Theaterchef Christian Stratmann wurden in der Veltins Arena geehrt.
„Woodstock statt Krückstock“: Das Motto der Agilia Messe, die am Pfingstwochenende in der Veltins-Arena stattfand, trifft, wenn es nach dem Wirtschafts- und Demografie-Experten Hans- Georg Pompe geht, den Nerv der sogenannten „Best Ager“: „Die Generation 50 Plus ist heute aktiver wie vor fünfzig Jahren. In der Regel sind die Kinder aus dem Haus und man kann sich wieder dem eigenen Leben zuwenden und es im vollen Umfang genießen.“ Dass man „anders alt werden“ kann, haben die Preisträger der Auszeichnung „agilia – anders alt werden“ gezeigt.
Preisträger in der Kategorie „Miteinander der Generationen / Förderung der Vielfalt“ wurde der Geschäftsführer der Stadtparfümerie, Gerd Pieper. Die Begründung: „Gerd Pieper zählt zu den herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten im Ruhrgebiet. Sein Name steht seit Jahrzehnten für wirtschaftlichen Erfolg, Verantwortung und ehrenamtliches Engagement.“ Mit der Integration seiner Söhne ins Unternehmen habe er die Nachfolge dauerhaft gesichert und auch durch die regelmäßige hohe Anzahl an Nachwuchskräften im Unternehmen zur Förderung von Vielfalt beigetragen. Die Lobrede hielt Dr. Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW von 2005 bis 2010.
Besondere Lebensleistung
In der Kategorie „Besondere Lebensleistungen 50plus“ erhielt Christian Stratmann, Prinzipal des Mondpalastes, die Auszeichnung. Er riskierte mit 52 Jahren den Schritt in die Eigenständigkeit und setzte sein privates Vermögen dazu ein, den Mondpalast, als Volkstheater fürs Ruhrgebiet, zu erschaffen. 2009 kam mit dem Revue Palast in Herten ein neues Theater hinzu. Ehrenamtlich engagiert sich Stratmann für die Aidshilfe und arbeitslose Jugendliche. Dr. Oliver Scheytt, Kulturexperte und langjähriger Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Ruhr.2010, hielt die Laudatio.
Renan Demirkan erhielt den agilia-Preis für ihr Lebenswerk. Die 58-Jährige mischt sich seit 30 Jahren als Schauspielerin und Schriftstellerin mit türkischen Wurzeln in Deutschland ein. Sie handelt in der Überzeugung, dass Gesellschaft veränderbar ist. Als Vertreterin des Geburtsjahrganges 1955 sei sie zugleich Vorbild und Angehörige einer Generation, die heute anders älter werden will als alle zuvor: selbstbewusst, schön, emanzipiert, mutig, kreativ und gemeinschaftlich, so die Jury und Rednerin Susanne Schübel, die Gründerin von ID55Plus.