Gelsenkirchen. Bayern auf Schalke, das kann richtig Spaß machen. Jedenfalls wenn es um ein zünftiges Oktoberfest mit allem Drum und Dran geht. Und die Farben passten schließlich auch ...
Fesche Dirndl statt Trikot, Lederhose statt Fußballschuh. Blau und Weiß dominierten am Samstag in der Veltins-Arena. Was ja an sich gar nichts Neues ist . . . Neu ist allerdings, dass die Farben nicht den FC Schalke 04 repräsentieren, sondern im speziellen Fall für die echt bajuwarische Lebenslust stehen.
10.000 Partywütige sind am Samstagabend zum ersten „Oktoberfest auf Schalke“ gekommen, um den Fußballtempel der Knappen in die größte Oktoberfest-Arena der Welt zu verwandeln. Damit war die Veranstaltung im Innenraum ausverkauft; mit 6000 Besuchern hatte das Arena-Management gerechnet.
Leberkäs, Schweinshaxe und Hendl
Um es vorweg zu nehmen: Die Premiere wurde ein voller Erfolg. Auch wenn das Ruhrgebiet nicht gerade bekannt dafür ist, der bayerischen Gemütlichkeit zu frönen, schmissen sich die Gäste doch in traditionelle Trachten, sorgten für zünftige Stimmung und einen durch und durch gelungenen Abend.
Partymusik und haushohe Banner, überdimensionale Kränze und typische Dekoration sorgten für das passende Ambiente. Eben ganz wie auf der echten Wies’n.
Begonnen hatte der Abend allerdings noch in einer eher gediegener Stimmung. Ab 17 Uhr nahmen die Gäste an ihren Biertischen Platz, um sich mit Leberkäs, Schweinshaxe, einem Hendl oder anderen Köstlichkeiten aus den südlichen Gefilden der Republik zu stärken. Auch wenn die ein oder andere Maß bereits ausgeschenkt wurde, so richtig los ging es erst danach.
Ehrenpräsident Gerd Rehberg braucht nur einen Schlag
Und das dann wieder in bester S04-Manier: Pünktlich um 19:04 Uhr hieß es feierlich: O‘zapft is! Gemeinsam mit Bürgermeister Werner Wöll und der frischgekrönten Miss-Schalke – die 19-jährige Ina Heinrichs aus Recklinghausen – stach der Ehrenpräsident des FC Schalke, Gerd Rehberg, das 50-Liter-Fass an. Aus dem dann, wen wundert’s, frisches Veltins schoss. „Mit nur einem Schlag“, freute sich Andre Paschelke, der mit seinen Freunden das fröhliche Treiben sichtlich genoss. „Die Münchener brauchen doch mindestens drei.“
In einem Punkt ist man dem Original also schon einmal voraus. Die Erwartungen der Bottroper wurden auf jeden Fall übertroffen. War man anfangs noch skeptisch, gab es danach kein Halten mehr: Es hieß „oans, zwoa, gsuffa“, die Oktoberfest-Band „Die Partyvögel“ sorgten für tanzbare Live-Musik in Lederhosen, bis tief in den Abend wurde kräftig geschunkelt, fleißig geschwoft und viel gelacht. Die Riesensause am Samstagabend könnte der Beginn einer Oktoberfest-Tradition im Ruhrgebiet gewesen sein.