Gelsenkirchen. Mit dem Bezug des Justizzentrums hofft Erhan Baz auf die lange gewünschte Belebung für Ückendorf und auch für seine Imbiss-Zentrale.
Als Solitär haben die Baz-Brüder an der Ecke Dessauer- und Munscheidstraße ihre Firmenzentrale samt Drive-In gesetzt. Entworfen hat die Gelsenkirchener „ArchiFactory“ ein markantes Gebäude aus viel Glas, Beton und Stahl am Einfallstor zum Stadtsüden. Im Mai 2011 wurde der fünfgeschossige Neubau der Mr.Chicken Firmenzentrale mit großem Bahnhof eingeweiht. Es war eine bauliche Option auf die Zukunft. Erhan und Ercihan Baz, die Mr.Chicken-Chefs, glaubten früh an die Entwicklung in Ückendorf – sie wollten sichtbar an der großen Kreuzung präsent sein.
Banner hinter der Glasfassade
Nun, die Entwicklung hat sich verzögert. Doch in diesen Tagen kommt sie – quasi in Steinwurfweite – einen gehörigen Schritt voran: Das Justizzentrum an der Bochumer Straße wird bezogen. Das Amtsgericht Gelsenkirchen ist schon vor Ort, in dieser Woche ziehen noch das Sozial- und das Arbeitsgericht ein. Erhan Baz begrüßt entsprechend die Veränderungen in der direkten Nachbarschaft, glaubt, dass mit dem Justizzentrum Belebung einkehren wird. „Da sind viele Arbeitsplätze entstanden, das wird sich auch auf unsere Kundenfrequenz auswirken und sich insgesamt ‘was entwickeln. Da bin ich sicher.“
Als die Brüder damals ihren Firmensitz planten, dachten sie groß. „Wir haben so gebaut, dass der Platz für die nächsten Jahrzehnte reicht“, so Erhan Baz. Die oberen Etagen des Gebäudes sollten vermietet werden. Nun hält der Geschäftsführer die Zeit für reif, offensiver für den Standort zu werben. Hinter der Glasfassade werden auf Bannern Büroflächen von 40 bis zu einer kompletten Etage mit 400 Quadratmetern angeboten. „Wir registrieren Nachfrage, das geht schon recht weit“, sagt Baz.
An anderer Stelle scheint der Platzbedarf ebenfalls rapide gewachsen zu sein. Baz: „Wir haben ganz viele Anfragen wegen unserer Parkplätze.“ 65 hat Mr.Chicken direkt neben der Zentrale, allesamt natürlich bislang frei zugänglich. So soll und muss es bleiben, allein schon für das Drive-in-Geschäft. „Die können wir ja nicht mit einer Schranke verschließen“, sagt Baz, der bislang nicht an eine eigene Parkraumbewirtschaftung denkt. „Aber wir müssen sehen, wie das mit dem Kundenverkehr läuft.“
An der Kölner Zentralmoschee
Eine weitere Baustelle hat der Imbisskettenbetreiber buchstäblich noch an der Bahnhofstraße. Nach dem Brand in der dortigen Filiale musste das völlig verrußte Obergeschoss entkernt werden. Baz: „Jetzt geht es im Erdgeschoss weiter. Der Abbruch läuft, aber wir werden noch so zwei bis drei Monate brauchen.“
16 Filialen betreibt Mr.Chicken aktuell. Zuletzt wurde in Ulm ein Imbissrestaurant eröffnet. „Dort haben wir gute Erfahrungen gemacht“, sagt Erhan Baz und sieht Expansionschancen. Im Süden sei der Markt offenbar noch nicht so gesättigt wie im Ruhrgebiet.
In der Kölner Zentralmoschee wird es einen weiteren Mr.Chicken geben. Doch der Bau verzögert sich.