Gelsenkirchen.

Die „F“-Frage ist in Gelsenkirchen schon lange ein Thema: Wo kann man sicher Fahrrad fahren, wo sind die besten Radwege, wie viele Kilometer schafft Gelsenkirchen beim Stadtradeln, welche Ideen wurden beim Projekt „gut gemischt mobil“ geboren, wo sind Schwachstellen im Radwegenetz, wo gar Lücken oder aber: Wo fehlen schlichte Markierungen, um Zweiräder neben dem fließenden Kfz-Verkehr optisch abzuschotten und damit ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln? Die Liste der Themen rund ums Rad beziehungsweise E-Bike ist lang. Sehr lang. Und nun soll also eine Fragebogenaktion richtig Licht in den Fahrrad-Dschungel bringen. Um der nachhaltigen Mobilität einerseits, der Entlastung des Verkehrs – insbesondere in ohnehin Feinstaub belasteten Zonen – andererseits Anschub zu geben.

Ohne Zweifel eine sehr gute Sache. Allerdings frage ich mich, warum in einer des Netzwerkens äußerst geübten Stadt wie Gelsenkirchen ein im Wissenschaftspark ansässiges Forschungsinstitut seine Umfrage quasi neben den bekannten Rad voranbringenden Akteuren durchführt. Gut, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ist natürlich ein starker Ansprechpartner für das fiap. Aber was ist mit dem aGEnda 21-Büro oder dem Umweltreferat der Stadt, die etwa bei der Aktion Stadtradeln mit schöner Regelmäßigkeit Hunderte Radbegeisterter Gelsenkirchener zu CO2-einsparenden Höchstleistungen motivieren? Oder beim Projekt „gut gemischt mobil“ federführend am Werk waren? Warum arbeitet man hier eigentlich nicht Hand in Hand? Vielleicht hätten dann am Freitag nicht drei Leute auf dem Hauptmarkt gestanden, sondern möglicherweise gleich an einem anderen Ort in der Stadt, an dem es, was die Menge der Passanten und damit potenzielle Umfrage-Teilnehmer angeht, richtig „brummt“.

Vielleicht schafft’s das fiap-Team ja im zweiten Anlauf diesseits des Kanals, viele zu erreichen. Denn eines ist gewiss: In Gelsenkirchen gibt es viele Radler, zum anderen aber auch genügend Probleme mit den Radwegen. Das sollte das Ergebnis unbedingt widerspiegeln.