Gelsenkirchen-Buer. „In Gelsenkirchen fehlen rund 2000 Wohnungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren abgestimmt sind“, lautet die Schätzung von Ilhan Bükrücü, Geschäftsführer des Pflegedienstes Humane äusliche Krankenpflege.
„In Gelsenkirchen fehlen rund 2000 Wohnungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren abgestimmt sind“, lautet die Schätzung von Ilhan Bükrücü. Wohnungen, die genügend Platz bieten für ein selbstbestimmtes Leben im Alter, für individuelle Serviceangebote vom Hausmeisterdienst über Essen auf Rädern und Begleitung beim Arztbesuch bis zum Hausnotruf. So könnte man den Senioren die Angst vor dem Wechsel in ein Pflegeheim nehmen.
Dass Bükrücüs Unternehmen, die Humane häusliche Krankenpflege, genau diese Wohnungen in der Stadtvilla an der Dorstener Straße mitten in Buer anbietet, will der Geschäftsführer (und CDU-Stadtverordnete) nicht als Werbung, sondern eher als Hinweis darauf verstehen, dass für alternative Wohnformen im Alter ein außerordentlicher Bedarf besteht: In der Stadtvilla gibt es 36 Wohnungen in Größen zwischen 42 und 82 Quadratmetern, auf der Warteliste stehen allerdings rund 80 interessierte Frauen und Männer.
Was Bükrücü vor allem beklagt: „Der Genehmigungsprozess für diese Art von Seniorenwohnungen dauert einfach viel zu lange.“ Und er gibt noch eine weitere Prognose ab: „60 Prozent der Heimplätze sind belegt von Personen, die eigentlich für Service-orientierte Wohnformen infrage kämen.“ 14 Euro Miete warm pro Quadratmeter mag vielleicht ein hoher Preis sein. Ilhan Bükrücü: „Aber damit sind bis auf Strom und GEZ-Gebühren 90 Prozent aller Kosten abgedeckt.“
In Gelsenkirchen fehlen Senioren-Residenzen
Auch ganz oben, wo sich niemand finanziell Sorgen machen muss um sein Leben im Alter, sieht Bükrücü ein deutliches Manko: „In Gelsenkirchen, vor allem im Norden, fehlen Senioren-Residenzen.“ Würden sie hier geschaffen, könne man das Senioren-Hopping vermeiden: die Abwanderung einer gut betuchten Klientel in die Nachbarstädte.