Gelsenkirchen. Bis auf den letzten Platz ausverkauft war der Spanische Abend in der Volkshochschule Gelsenkirchen. Das Flamencofestival „3spana“ begeisterte mit heißen Rhythmen und beeindruckenden Tänzen.
Wer am Samstagabend im Bildungszentrum an der Ebertstraße die Augen geschlossen hat, dürfte kurzzeitig vollkommen vergessen haben, dass er sich im grauen Ruhrpott befindet. Der Geruch mediterraner Küche und die feurigen Klänge spanischer Musik verleiteten zum Träumen und versetzten so manchen Besucher gedanklich in den Urlaub in der warmen Ferne. Anlässlich des Flamencofestivals „3spaña“, das am Wochenende in Gelsenkirchen gefeiert wurde, präsentierte Cris López in der Volkshochschule (VHS) ein ganz besonderes Konzert. Unterstützt wurde er dabei von weiteren spanischen Musikern wie Carlos Troya oder Ardillita.
„Es ist eine Mischung aus Gesang, Gitarre und Tanz“, verrät Manfred Fokkink, städtischer Integrationsbeauftragter, der die Veranstaltung zusammen mit der „Sociedad del Emigrante Español“ organisierte. „Wir möchten so möglichst viele verschiedene Nationalitäten ansprechen.“ Und das funktionierte sehr gut: Der Saal war bis auf den letzten Platz komplett voll besetzt.
Informationen über Sprachkurse
Aber schon vor dem Konzert stand alles im Zeichen der spanischen Kultur. So informierte die VHS unter anderem über Sprachkurse im Haus, bot den Schnupperkurs „Spanisch lernen“ an, veranstaltete ein Sprachquiz und eine deutsch-spanische Märchenlesung. Auch Karaoke und Salsa-Schnupperkurse standen auf dem Programm.
Das Flamencofestival begann aber schon am Freitag auf Schloss Horst mit dem Quartett „Flamenco de Moron“ und der preisgekrönten Tänzerin Lakshmi Basile „La Chimi“.
Unter dem Titel „descalzo“ – zu Deutsch: „barfuß“ – präsentierte Cris López dann am Samstag in der VHS authentischen Flamenco und brachte spanisches Temperament nach Gelsenkirchen. Zu hören gab es sowohl entspannte Rhythmen als auch dramatische und emotionale Klänge. Außerdem erfuhren die Besucher mehr über die Geschichte und Ursprünge des Flamenco. Dazu gab es Tapas, “Latin-Tortilla“ und spanische Paella.
Ausdrucksstarke Tanz-Performance
Eine große Überraschung erwartete die Besucher dann am Ende des Konzertes. Da ein Tänzer kurzfristig erkrankt war, sprang ganz spontan der Flamencokünstler Victor Castro ein, der im Publikum saß. Ohne zuvor mit der „grupo“ geübt zu haben, zeigte er eine spontane ausdrucksstarke Tanz-Performance, die die Zuschauer in Staunen versetzte. Begeistert rief das Publikum „Olé“ und verlangte nach einer Zugabe, die es schließlich auch bekam.
Wer nicht genug vom spanischen Lebensgefühl bekommen kann, hat weiterhin Gelegenheit, den Flamenco kennenzulernen.