Gelsenkirchen. 27.207 Straßenlaternen bringen in gelsenkirchen Licht ins Dunkel. Ein Großteil muss umgerüstet werden, weil mit der sogennannten EU-Ökodesign-Verordnung in Zeiten der Energieeffizienz die Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (HQL) ausgedient haben. Auch Sturm Ela machte teure Reparaturen erforderlich.

Die EU und Ela haben Einfluss auf das Licht für Straßen, Plätze und Wege in Gelsenkirchen. Europa sorgt – planvoll – mit der EUP Richtlinie 2009/125/EG, der sogennannten EU-Ökodesign-Verordnung, dafür, dass die Stadt in die Umrüstung der Straßenbeleuchtung investieren muss – vor allem, weil in Zeiten der Energieeffizienz die Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (HQL) ausgedient haben.

Pfingststurm Ela sorgte zudem mit zerstörerischer Wucht dafür, dass die Stadt und die ELE darüber hinaus tätig werden müssen: Mit 1,6 Mio. Euro werden allein die Schäden an Laternen und Überspannanlagen beziffert, die nach und nach behoben werden. Großbaustelle ist die Ringstraße. Auf fast 600 Metern wurden Lichtmasten gesetzt, um die zerstörte Beleuchtung zu ersetzen. Die Arbeiten wurden diese Woche abgeschlossen, allerdings ist die Ausführung aus der Sturm-Not geboren eher ein Provisorium. Wenn die Ringstraße wie geplant umgestaltet wird, bekommt sie auch die endgültige Straßenbeleuchtung.

Die Reparatur und teils Umrüstung von 1600 Leuchten an Überspannanlagen stand und steht insbesondere noch an Buerer-, Kurt-Schumacher-, Bochumer-, Grenz-, Flora- und Ückendorfer Straße nach den Sturmschäden an. Tragseilsysteme, Leitungen oder Maueranker wurden zerstört. Allein dafür sind 914.000 Euro Kosten aufgelaufen, für Reparaturen an Laternenmasten und Freileitungsanlagen weitere 137.000 Euro.

Der Leuchtenaustausch läuft bis 2016

Ohne CE-Kennzeichen geht in Europa (fast) nichts. Die HQL-Lampen verlieren diese Kennung zum Jahr 2015. Über den Stichtag hinaus dürfen sie zwar betrieben werden, allerdings wird es keinen Ersatz mehr geben. Für Gelsenkirchen bedeutet das: Ein Großteil der Leuchtstellen im Stadtgebiet muss umgerüstet werden: Von den 27 207 Leuchten und Lampen an Straßen und Wegen, Plätzen und Parkanlagen waren immerhin 13.433 mit Quecksilber-Hochdrucklampen-Technologie ausgestattet. Seit 2011 werden sie ausgetauscht. Bis Ende September waren bereits 10.528 Leuchten auf energiesparendere Technik umgestellt, rund 2900 standen noch aus. Die Austausch-Arbeit läuft unter Regie der ELE, bis Ende 2016 soll sie abgeschlossen sein.

„Für den Wechsel haben wir viel Geld in die Hand genommen – etwa 500.000 Euro pro Jahr“, sagt Christian Lange. Im Referat Verkehr ist er mit dem Infrastrukturmanagement betraut. Zu der halben Million kommen die jährlichen Kosten für Wartung, Reinigung, Wechsel und Betrieb der Leuchtstellen. Lange gibt sie mit 1,2 Mio. Euro an. Neben sparsamen LED-Leuchten (bislang 2600 Stück, seit 2013 fast ausschließlich verwendet) erhellen vorwiegend Kompakt-Leuchtstofflampen (7450) und Natriumdampf-Hochdruck-Technik (4800) die Stadt. Zudem bringen 8610 Leuchtstofflampen und 840 Halogenmetalldampf-Leuchten Licht ins Dunkel.

Die Umrüstung hilft Kosten und Energie sparen

Die Umrüstung der letzten 2600 HQL-Leuchten (Quecksilberdampf-Hochdrucklampen) wird aufwändig – denn sie erhellen Hauptverkehrsstraßen sowie große Kreuzungen und hängen teils in bis zu 15 Metern Höhe. Der Austausch hilft Energie (bis zu vier Mio. Kilowattstunden) und Wartungskosten sparen. Die bisherigen HQL-Leuchtmittel wurden nach rund vier Jahren ausgetauscht, LED-Leuchtmittel sollen mindestens zwölf Jahre halten.

Im Stdtgebiet gibt es Leuchten an Auslegersystemen (5000 Stück), Mastleuchten (18 600), Seilanlagen (1600), zudem 80 Bodenstrahler oder auch 100 Fußgängerüberwegleuchten.