Gelsenkirchen.. Für Peter Tertocha, den Fraktionsvorsitzenden der Grünen hat der Jugendamtsskandal eine neue Dimension erreicht.
Für Peter Tertocha, den Fraktionsvorsitzenden der Grünen hat der Jugendamtsskandal eine neue Dimension erreicht. „Dass es über Jahre eine gezielte Überbelegung des Kinderheims St. Josefs gab, von der alle Beteiligten gewusst haben“, sei seit der Aussage von Dirk Hausberg klar. Wenn der Geschäftsführer der St. Augustinus GmbH, Peter Weingarten, nun vermittele, er habe nicht gewusst, rechtswidrig zu handeln und dass er von den Ex-Jugendamtsleitern Alfons Wissmann und Thomas Frings zur Überbelegung gedrängt worden sei, zeige dies, dass die gezielte Überbelegung ein Geschäftsmodell war
Dass darüber der Kirchenvorstand informiert war, dass neben Wissmann und Frings weitere Mitarbeiter im Jugendamt davon wussten und nicht reagierten, hält Tertocha für skandalös. Es zeige sich für ihn auch, „dass der Aufhebungsvertrag mit Wissmann ein strategischer Fehler war“.
Außerdem stoßen den Grünen die Versicherungen des Gelsenkirchener Rechnungsprüfungsamtes auf, der Stadt sei kein finanzieller Schaden entstanden. Tertocha: „Die mit St. Augustinus vereinbarten Leistungen und Ziele wurden nicht erfüllt.“ Wenn die Stadt für eine intensivpädagogische Maßnahme zahlte, die durch die Überbelegung nicht geleistet wurde, weil der Personalschlüssel nicht stimmte, sei dies ein Anlass umgehend von St. Augustinus die über Jahre zuviel gezahlten Beträge zurückzufordern.