Gelsenkirchen.

Dem Fernsehpublikum ist er als Hausmeister der ZDF-Satire-Sendung „Neues aus der Anstalt“ bekannt. Jetzt stand Kabarettist Jochen Malmsheimer in der Kaue auf der Bühne. Dort stellte er sein neues Programm mit dem schrägen Titel „Ermpftschnuggn trødå! - hinterm Staunen kauert die Frappanz“ vor.

Was soll dieser Titel sagen? Mit fragenden Gesichtern kamen die Besucher in die Kaue. Und es dauerte nicht lange bis zum ersten großen Lacher. Der Bochumer Jochen Malmsheimer liest Geschichten aus dem Alltag vor und bekennt irgendwie seine Liebe zur deutschen Sprache. Dies tut er nicht durch Erklärung spannender, kurioser Wörter, sondern vielmehr durch Zusammenhänge und Vergleiche, ohne dabei ein Dreimalklug zu sein.

Wahrheiten und kuriose Wortspiele

Es sind verschiedene Geschichten, die Malmsheimer erzählt. In diesen Geschichten treten immer wieder neue Aspekte auf, so dass der eigentliche Grund der Erzählung immer weiter in den Hintergrund verschwindet. Malmsheimer erzählt von Kindererziehung und seinem Sohn, der zur Sprachreise in die Welt hinausgeschickt werden soll, wobei sich die Frage wohin als schwerfällig erweist.

Es folgen Ausflüge in die Welt der Reisen: Wo gibt es die giftigsten Tiere? Wo ist die Luft am besten? Wo sind die Menschen am ähnlichsten? Malmsheimer stellt fest: „Lässt du ein Kind zu früh los, fällt es vom Wickeltisch. Lässt du ein Kind nicht los, bleibt es bis zu seiner Rente bei dir wohnen.“ Der perfekte Zeitpunkt liegt also irgendwo dazwischen, nur wo?

Eine Ode an die Mode

Anschließend kramt Malmsheimer seine Lieblingsform der Anmerkung hervor: Den Psalm. Nun sind wir angekommen im deutschen Sprachgebrauch. Es entsteht eine Ode an die Mode, vielmehr an die Hose. Unterlegt mit Sound- und Lichteffekten.

Die Lacher des Publikums hat Jochen Malmsheimer auf seiner Seite. Der Saal der Kaue ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Dem Publikum wird ein rundes Comedy-Programm geboten, dass den Nerv der 50-Plus-Generation trifft. Kinder, Familie, Mode. Alles lustig erzählt und kurzweilig erzählt. So spricht er von seinem tiefen Leiden als Komiker: „Meine Anmerkungen erreichen nie diejenigen, die es betrifft. Denn sie nehmen meinen Zorn auf der Bühne immer nur als Kunst wahr“.

Den Besuchern in der Kaue bleibt bei den schnellen Erzählungen oft nicht die Zeit zum Nachdenken. Malsmheimer redet zu schnell, wechselt ständig die Sichtweisen und hat kuriose Gedanken. Gerade das ist es, was diesen Künstler ausmacht und wofür ihn das Publikum liebt.