Gelsenkirchen.
Die Zahl muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 15,79 Millionen Euro. Diese hübsche Stange Geld setzte die Gesellschaft für Wirtschaft und Energie mbH ein, um drei defizitäre Unternehmungen auszugleichen: Zoom Erlebniswelt, Sportparadies/Bäder und emschertainment GmbH.
Nun war der Erlös der Stadttochter im Geschäftsjahr 2012 so hoch, dass es dafür reichte und für eine Ausschüttung an die Stadt von knapp einer Million Euro. Aber: Für welchen Zeitraum gilt das noch?
Ab 2015 geringere Einnahmen erwartet
Die Pachtverträge der GEW mit der Emscher Lippe Energie GmbH für die Strom- und Gasnetze sind bekanntlich verlängert worden. Zu Konditionen allerdings, die ab 2015 geringere Einnahmen erwarten lassen; und damit wird das Samaritertum der GEW kleiner werden müssen.
Wen aber wird es treffen? Die Zoom Erlebniswelt (- 7,5 Mio. €) ist gerade mit einem Tigergehege strukturell aufgewertet worden. Nach aktueller Auskunft von GEW-Geschäftsführer Ulrich Köllmann sind die Besucherzahlen durch die neue Attraktion trotz des bisher miserablen Wetters spontan angestiegen. Ob das ausreicht, um den enormen Einbruch aufzufangen und umzukehren?
Bäder auf dem Prüfstand
Nun ist der Zoo eine Marke, deren Strahlkraft – wie bei Schalke 04 – weit über die Grenzen der Region reicht. In den Erlebniswelten werden Werbespots gedreht, geben sich Kamerateams die Klinke in die Hand. Doch Geld, um es mal reduziert zu betrachten, bringt das nicht. Premium-Sponsoren aus der Industrie stehen auch nicht Schlange ... Wie wäre es mit überdachten Wegen, wenn die Erlebniswelt ein echtes Ganzjahresgeschäft werden muss?
Die Bäder (- 7,2 Mio. €) werden irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft auf den Prüfstand kommen. Nur 167.000 Menschen besuchten die vier traditionellen Einrichtungen im Jahr 2012. Angesichts steigender Besucherzahlen im Sportparadies (über 300.000) verstärkt sich die These, das für viele die Spaßbäder attraktiver sind. Das wird jenen nicht schmecken, die nur Schwimmen wollen. Doch die Diskussion scheint unabwendbar.