Gelsenkirchen.. Phase eins des Bundeswettbewerbs Zukunftsstadt 2030+ hat Gelsenkirchen erfolgreich abgeschlossen. Jetzt heißt es hoffen auf die Zusage für Phase zwei.

Die nächsten Tage werden spannend für Gelsenkirchen. Noch in diesem Monat soll die Entscheidung der Jury des Bundesforschungsministeriums über die Zulassung von 20 Kommunen für die zweite Phase des Bundeswettbewerbs „Zukunftsstadt 2030+“ fallen. Gelsenkirchen hat seinen Bericht zur ersten Phase und die Bewerbung pünktlich zum 17. Juni abgegeben. Und hofft jetzt.

Gelsenkirchen hatte sich aufgrund der vor Ort schon lange aufgebauten Bildung zur nachhaltigen Entwicklung für den Schwerpunkt „Lernende Stadt“ entschieden. Es gehe darum, nicht nur Schüler, sondern alle Bürger und die Stadt selbst als lernenden Organismus kompetent zu machen, betonen die „Väter“ der Idee, aGEnda21-Büro-Leiter Werner Rybarski und Stadtdirektor Dr. Manfred Beck.

Hochachtung für gemeinsame Gelsenkirchener Erklärung von 110 Institutionen

Die Phase eins schloss Gelsenkirchen unter anderem mit einer von 110 Institutionen gemeinsam getragenen Gelsenkirchener Erklärung. Eine übergreifende Zusammenarbeit, die mittlerweile landes- und bundesweit hoch geschätzt wird und Gelsenkirchen zu einem Alleinstellungsmerkmal verhilft. Schließlich hat der Wettbewerb das Ziel, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Wissenschaftlern, Ratsvertretern, Verwaltungsmitarbeitern, Verbänden, Bildungsakteuren, Stiftungen und Unternehmen eine nachhaltige und ganzheitliche Vision 2030+ zu entwickeln. Dies sei in Gelsenkirchen in Phase eins bestens gelungen, ist man überzeugt, mit Beteiligung verschiedenster professioneller und ehrenamtlicher Aktiver aller Altersgruppen, auch und vor allem junger Menschen dank Verbindungen über das Kolleg21.

Modell lernender Stadt im Aufbau schon lange angeschoben

Praxistest in Kleinlaboren schon früher als im Wettbewerb vorgesehen

In Phase zwei des Wettbewerbs, der im November beginnen soll, geht es eigentlich zunächst um ein Planungs- und Umsetzungskonzept. Gelsenkirchen will aber im kleinen Rahmen auch schon dann mit dem Praxistest in Kleinlaboren beginnen, der eigentlich für Phase drei erst vorgesehen ist. Anna Konrad vom aGEnda21-Förderverein wird bei der Umsetzung in Kleinlaboren etwa auf Hugo als außerschulischem Lernort federführend arbeiten. Mädchengarten, Kitas, Schulen und viele andere Beteiligte rund um das Biomasseprojekt arbeiten und lernen hier, auch Effekte auf besseren Spracherwerb junger Zuwanderer an diesem Lernort sollen wissenschaftlich untersucht werden, ebenso wie andere kompetenzerweiternde Effekte auf alle. Eine große Rolle bei allen fünf geplanten Kleinlaboren für den Realitätstest wird die Smart City, also die digitale Stadt und deren praktischer Nutzen spielen.

Und weil das gesamte Projekt nicht auf den allerersten Blick für jeden nachvollziehbar sein mag, hat der Zeichner Jesse Kraus in einem wunderbar anschaulichen Wimmelbild, das jetzt in allen Kitas, vielen Schulen und mancher Amtsstube hängt, veranschaulicht, wie diese Zukunftsstadt 2030+ aussehen könnte. Oder besser gesagt, welche Visionen es gibt, um sie gestalten zu helfen. Denn darum geht es ja letztlich.