Gelsenkirchen.
Im Gelsenkirchener Einzelhandel zeichnen sich Streikaktionen und möglicherweise auch weitergehende Arbeitskämpfe ab. Am vergangenen Freitag fand in zwei großen Kaufhäusern eine Urabstimmung statt. Die Verdi-Mitglieder stimmten dabei zu 100 bzw. zu 97 Prozent für einen Streik.
Hintergrund sind die aktuellen Tarifverhandlungen. Im Einzelhandel haben die Arbeitgeber sowohl den Mantel- als auch den Tarifvertrag aufgekündigt. Die Vorstellungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern klaffen meilenweit auseinander.
Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Während Arbeitgeber fordern, die Arbeitszeit flexibler zu gestalten und keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr für Ungelernte in die Tarifgruppe der Gelernten zuzulassen, will Verdi den Bestand halten und Lohnerhöhungen (6,5 Prozent) durchsetzen. Am Dienstag wurde die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis vertagt.
In Gelsenkirchen bereitet sich Verdi nun auf Streikaktionen vor. „Wir haben da schon was im Köcher“, sagte am Dienstag Geschäftsführer Ortwin Bickhove-Swiderski. Der Einzelhandel gilt als eine Branche, in der Arbeitnehmer (17.000) nicht das meiste Geld verdienen.