Gelsenkirchen. Sechs Pfadfinderstämme bewarben sich im Revierpark Nienhausen für die „Grüne Jurte“. Die Auszeichnung ging nach Jury-Entscheid an die Pfadis (13-16 Jahre) von Thomas Morus.
Mit ganz viel Kreativität empfahlen sich am Samstag sechs Pfadfinderstämme im Revierpark Nienhausen für die „Grüne Jurte“. Die Auszeichnung ging nach Jury-Entscheid an die Pfadis (13-16 Jahre) von Thomas Morus. Die hatten eine große Fast-Food-Kette parodiert und unter dem Markennamen „McWalk“ in ihre schwarze Jurte eingeladen.
Die können sie demnächst mit ihrem Preis dekorieren: die Grüne Jurte ist nämlich eine einzelne – mit Schriftzug bedruckte – Zeltstoff-Bahn. Und die lässt sich ganz einfach mit den herkömmlichen Bahnen der Jurte verknüpfen.
Ein Alptraum in Pink
Von Freitagnachmittag bis Samstagmittag hatten die sechs Stämme jeweils eine Jurte zu einem ganz speziellen Thema aufgebaut. Die fünf Jungs von den Kreuzrittern aus der Feldmark hatten auf den Trash-Faktor und eine gehörige Portion Selbstironie gesetzt und sich für ein Prinzessinnen-Schloss entschieden. Das Innere der schwarzen Jurte war ein Alptraum in Pink – samt Schminktisch, Spiegel, Himmelbett und flauschigem Teppich.
Christoph (15), Pascal (14), Mathias (15), Denis (16) und Marvin (14) hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und sogar eine kleine Geschichte über einen iPod-Diebstahl an der Prinzessin erdacht. Sieben Gruppenstunden haben sie von der Idee bis zur Umsetzung gebraucht. „Wir hatten 1000 Ideen“, sagte Gruppenleiter Sven Meyer (24). Neben einer Autoscooter-Jurte habe es auch die Überlegung gegeben, das Zelt kopfüber aufzubauen.
Mit viel Liebe zum Detail
Gewinner der Grünen Jurte wurde dann aber doch die McWalk-Filiale vom Stamm Thomas Morus aus Ückendorf. „Der Zeltaufbau war tadellos“, erläuterte Alexander Faber, Bezirksreferent der Pfadistufe, am Sonntag. Die Gruppe habe ihre Idee außerdem mit viel Liebe zum Detail umgesetzt: „Der Spielplatz im Außenbereich, das große Logo aus Pappmaché, das eingebaute Burger-Regal, das wirklich genau so aussah, wie bei McDonald’s...“ zählte Faber auf.
Alle sechs Teams hatten ihren Einfallsreichtum unter Beweis gestellt. Selbst die vermeintlich einfallslose Cocktailbar vom Stamm der Weißen Rose aus Ückendorf war dank der zahlreichen Details eine „jute Jurte“. Wer eintreten wollte, musste zunächst über die Planke gehen: nämlich über eine eingeklappte Bierbank, die über eine hellblaue Plastikfolie, die Wasser darstellte, ins Zelt hinein führte.
Im Inneren erwartete die Besucher Karibik-Feeling mit Fischernetz und Hängematte. Und ganz oben am Zeltgestänge war stilecht ein Ausguck mit Piratenflagge angebracht. Die Party Pirates Of The White Rose waren mit prall gefüllten Fantasie-Segeln in Wettbewerb-See gestochen.
Ausguck mit Piratenflagge
Auch die Arbeit der anderen Stämme konnte sich blicken lassen: Der Stamm Elisabeth von Thüringen aus Heßler hatte sich mit seiner Recycel(Bar) mit dem Thema Umwelt auseinandergesetzt. Die Pfadis von Rochus Spiecker aus Bismarck hatten mit echten Kinosesseln, Popcornmaschine, Filmaufstellern und anderen Details das Rochus Cinema installiert.
Und die Anhängerinnen des Stammes von Jeanne d’Arc aus der Feldmark hatten sich in ihrer Jurte ganz und gar Beauty & Wellness verschrieben.