Wo die Bedarfe sind, ist für Referatsleiter Alfons Wissmann eigentlich keine Frage. Weil er die Antwort kennt: „Aktuell südlich des Kanals“. Im Gelsenkirchener Süden werden aktuell 70 Kinder aus Rumänien und Bulgarien unter dem Dach von GeKita betreut. „Wir müssen unsere Jugendhilfeplanung überdenken“, sagte Wissmann am Dienstag im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familien, der in der neuen Synagoge tagte. Er geht zum neuen Kita-Jahr von rund 600 Kindern unter sechs Jahren aus. Allerdings, schränkte der Jugendamtsleiter ein, sei fraglich, wie viele davon in Gelsenkirchen bleiben? Wolfgang Heinberg (CDU) hatte das Thema mit einer Nachfrage im Zusammenhang mit der Angebotsstruktur zum Kita-Jahr 2014/15 angestoßen. Da Bildung der Dreh- und Angelpunkt sei, mache es viel Sinn, damit auch bei Zuwandererkindern früh anzusetzen. SPD-Sprecherin Silke Ossowski begrüßte in diesem Zusammenhang das Mittel der mobilen Einrichtung als den richtigen Weg. Was die grundsätzlichen Kita-Bedarfe angeht, sagte Wissmann, es gebe einen Trend hin zu mehr Stunden pro Woche. Mehr Zuspruch gebe es für altersgemischte Gruppen, weniger für die alterstypische Kindergartengruppe.
Einstimmig gab der Ausschuss gestern Zuschüssen an Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit seinen Segen. Als es beim großen Verteilen von städtischen Zuwendungen um die Abstimmung darüber ging, 1900 Euro an den Verband für allein erziehende Mütter und Väter e.V. (VAMV) zur Förderung dessen Arbeit zu zahlen, bat Alfons Wissmann die Ausschussmitglieder ausdrücklich um einen Beschluss unter Vorbehalt. Der Grund: Es gebe Hinweise darauf, dass der Verein seine Arbeit eingestellt habe.