Gelsenkirchen. Was in diesem Dezember besonders gut geht, sind Düfte. „Produkte aus der Parfümerie laufen hervorragend“, sagt Hans-Peter Platzbecker, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft City und Kaufhof-Geschäftsführer. Dass Leute an den Geschenken sparen, kann der Werbegemeinschaftssprecher nicht bestätigen.
„Es hätte besser sein können.“ Mit dieser Einschätzung könnte Hans-Peter Platzbecker dem großen Chor der Revier-Kaufmannschaften beitreten. Würde es den geben.
„Besser“, das meint der Vorsitzende der Werbegemeinschaft City und Kaufhof-Geschäftsführer mit Blick auf die ersten zehn Tage des Weihnachtsgeschäfts, die bekanntlich von einem Wetter zum Weglaufen flankiert waren. Warme Sachen blieben da auf der Strecke. Was in diesem Dezember besonders gut geht, sind Düfte. „Produkte aus der Parfümerie laufen hervorragend“, sagt Platzbecker.
"Jetzt sind die Leute erst recht in Kaufstimmung"
Dass Leute an den Geschenken sparen, kann der Werbegemeinschaftssprecher nicht bestätigen. Er habe noch nicht festgestellt, dass Kunden auf billigere Produkte umgestiegen sind. Platzbecker setzt – wie die anderen Unternehmen in der Innenstadt – auf die letzten Tage vor dem Fest. Schon das Wochenende mit dem verkaufsoffenen Sonntag sei hervorragend gelaufen, jetzt beginne der Endspurt. „Diese Konstellation kommt ja nur alle sechs Jahr vor.“
Weihnachtseinkäufe noch eine ganze Woche nach dem vierten Advent, da frohlockt auch Roman Schmitz vom gleichnamigen Modehaus. „Jetzt sind die Leute erst recht in Kaufstimmung.“ Allerdings war man im Modehaus an der Bahnhofstraße bisher schon sehr zufrieden. Roman Schmitz wagt schon die vorsichtige Prognose, dass die Geschäfte in diesem Advent „etwas besser“ gelaufen seien. Vielleicht auch, weil neben warmer Wintermode bereits die Frühjahrskollektion mit kräftigen Farben lockt und Heiligabend im muckelig warmen Wohnzimmer für Farbtupfer sorgt.
"Der Dezember ist nicht der klassische Kreditmonat"
Eurokrise hin, Geldsorgen her, den Igel scheinen Gelsenkirchener Kunden also vor dem Fest der Liebe nicht in der Tasche zu haben. Zumal es immer mehr zur guten Gepflogenheit wird, teurere Einzelteile beim Händler in Raten abzustottern. Das ist wohl auch der Grund, warum Konsumenten- oder Kleinkredite im Dezember kaum mehr beansprucht werden. Bei der Sparkasse hat man nach Worten von Sprecher Udo Kramer keinen Anstieg festgestellt. „Der Dezember ist nicht der klassische Kreditmonat.“
Ein echter Klassiker dagegen ist nach wie vor der Weihnachtsbraten. Bei Metzgermeister Heinrich Thelen brummt es seit einigen Tage so richtig. Rinder- und Schweinebraten, zum Teil mit Füllungen, Geflügel und Wild werden fürs Fest bestellt. „Da, wo die Familie Weihnachten zusammenkommt, gehört der Festtagsbraten traditionell dazu“, sagt der Experte in Sachen Fleisch. Thelen hofft, die Umsätze des Vorjahres halten zu können. Auch wenn die Leute ihren Etat sehr bewusst einsetzen: Sein mit Äpfel, Nüssen und Backpflaumen gefüllter Schweinenacken ist seit Jahren ein Renner.