Gelsenkirchen.
Gemeinsam geht vieles besser. Und gemeinsam machten sich gestern Abend Menschen aus drei Religionen bei Einbruch der Dunkelheit und bei anhaltendem Regen und böigen Wind auf, um Zeichen zu setzen.
Mitglieder aus den drei großen Religionen in der Stadt - Christen, Muslime und Juden - machten sich auf einen Pilgerweg durch die Altstadt. Etwa 100 Teilnehmer der drei Religionsgruppen machten sich auf den Weg, um Zeichen zu setzen. Von der Zentral-Moschee an der Mulvanystraße ging es weiter zur evangelischen Altstadtkirche. Den Abschluss bildete der Besuch in der Synagoge an der Georgstraße.
Organisiert wurde die Pilgertour vom interkulturellen Arbeitskreis, zum zweiten Mal nach 2010. „Wir wollen damit dokumentieren, dass wir uns gemeinsam für den Frieden und das friedliche Miteinander einsetzen“, sagte Pfarrerin Kirsten Sowa, die Sprecherin des Arbeitskreises ist. Mitglieder in dem Arbeitskreis sind Vertreter der Gemeinden und Gläubige. In der Zentralmoschee hob gestern Iman Mehmet Arslaner auch die Gemeinsamkeiten hervor.
Frieden ist ein hohes Gut
Frieden ist ein hohes Gut, das alle drei Religionen verkörpern. Nach dem Besuch in der Moschee pilgerten die Teilnehmer weiter. In der Altstadtkirche wurden sie von Pastorin Kirsten Sowa und Werner Göberlsmann von der katholischen Seite empfangen. In Gelsenkirchen leben nach aktuellen Zahlen des Landesamtes für Statistik 88.350 katholische Christen und 81 780 evangelische Christen. Dazu kommen 88.640 Menschen, die keiner beziehungsweise einer anderen Religion, wie z.B. Muslime und Juden sowie kleinerer Glaubensgemeinschaften angehören. Den Interkulturellen Arbeitskreis gibt es bereits seit 40 Jahren. Gegründet wurde er 1973. Er organisiert verschiedene Veranstaltungen.
An dem regelmäßigen Gesprächskreis nehmen rund 15-25 Personen teil. Er findet abwechselnd in kirchlichen Räumen oder in den Moschee-Gemeinden statt. Einmal im Jahr wird ein öffentliches Friedensgebet veranstaltet. Der Gesprächskreis organisiert außerdem jährlich ein Iftar- und ein Weihnachtsessen und beteiligt sich an Tagungen und Kirchentagen.