Gelsenkirchen. Um dem Rückgang der Spendebereitschaft zu begegnen, wurde an der Bahnhofstraße ein neues Zentrum eröffnet. Die Unterstützung der Bürger ist an dieser Stelle ausdrücklich erwünscht.
Die Arbeit, die das Blutspendezentrum Gelsenkirchen (BZG) leistet, ist keine einfache: Jährlich schrumpft die Spendenbereitschaft um vier bis fünf Prozent. Mit neuen, repräsentativen Räumlichkeiten, dazu in prominenter Lage direkt an der Bahnhofstraße, soll diesem bundesweiten Trend entgegengewirkt werden. Das 700 Quadratmeter große BZG wurde mit einem Neueröffnungsfest eingeweiht.
Schon seit Anfang November werden die hellen, weitläufigen Räume vom BZG genutzt. Gut 100 Besucher waren der Einladung zur Eröffnungsfeier gefolgt. Der Umzug hätte leichter nicht sein können. Innerhalb des WEKA-Karrees ist das BZG von der einen Ecke des Gebäudes in die andere gezogen. Jetzt befindet sich der Eingang direkt an der Bahnhofstraße. „Man kann uns besser sehen und es kommen sehr viele Leute vorbei“, erhofft sich Pressesprecher Tim Karlinger einen Schub.
Vorbehalte ausräumen
Bereits seit dem Jahr 2000 ist die „Gesellschaft für Transfusionsmedizin“, die auch in Duisburg, Oberhausen und Wuppertal Blutspendezentren betreibt, mit dem BZG im alten WEKA-Haus vertreten. „Seitdem hatten wir hier 140.000 Vollblutspenden und 65.000 Plasmaspenden“, weiß Tim Karlinger.
Für die generell abnehmende Spendenbereitschaft hat Karlinger zwei Erklärungsansätze: „Wir haben eine alternde Gesellschaft, so dass die Zahl der Personen, die überhaupt spenden kann, abnimmt und die Solidarität scheint auch weniger zu werden.“ Das Problem werde dadurch verschärft, dass die Zahl der Menschen steigt, die auf Blutspenden, wie in der Krebstherapie, angewiesen ist. „Wir versuchen täglich, neue Leute zum Spenden zu motivieren.“ Dies passiert wie am Samstag mit Infoständen, zudem gibt es eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro für eine Vollblutspende. „Die meisten Neuspender werden aber mitgenommen, zum Beispiel von einem Angehörigen.“ Beim Eröffnungsfest wurden die fleißigsten Spender ausgezeichnet und mit einem Präsent belohnt.
Am Infostand geht es meist darum, Vorbehalte aus dem Weg zu räumen. Karlinger: „Wir klären darüber auf, was wir tun, damit alles sicher ist.“ Häufig gebe es innere Widerstände bei den Menschen „und es wird regelrecht nach Gründen gesucht, warum nicht gespendet wird“. Dabei ist es ganz einfach: Nach einer Voruntersuchung kann innerhalb weniger Tage die erste Spende erfolgen, die meist nicht länger als 10 Minuten dauert.