Gelsenkirchen. Herkules raucht nicht. Auch am Donnerstagmittag sah es nur so aus als ob. Das Bild reichte aber, um die Feuerwehr um 11.23 Uhr auf den Plan zu rufen, die binnen sechs Minuten am THS-Gelände im Nordsternpark eintraf.
Gemeldet wurde der Wehr, dass es aus dem Turm, auf dem die Lüpertz-Skulptur steht, qualmen würde. Eine weitere Meldung beinhaltete den Hinweis, dass eine Person in einem Aufzug eingesperrt sei. Ein Detail, das Ralf Radschun, Pressesprecher der THS, nicht bestätigen konnte.
Einsatzkräfte der Feuerwehr, die auf der Rückfahrt von einem anderen Einsatz waren, wurden umgeleitet. 20 waren mit neun Fahrzeugen vor Ort und ermittelten: Es brannte (aus noch unbekannten Gründen) ein Bitumenkocher auf einem Steg, der in Höhe des 13. Obergeschosses als Verbindung zwischen Erschließung- und Bestandsturm angebracht ist; die als eingesperrt gemeldete Person, so die Wehr, habe sich da bereits selbst aus dem Aufzug befreit.
Auf die Einsatzkräfte wartete schweißtreibende Arbeit: Da sich das Gebäude im Bauzustand befindet, mussten sämtliche Geräte in die 13. Etage getragen werden. Ein Teil der Höhe wurde mit der Drehleiter als Transportgerät gemeistert. Schwierigkeiten gab es zudem mit der Wasserversorgung, da ein Hydrant nicht funktionierte und eine neue Versorgungsleitung aufgebaut werden musste. Das Feuer wurde schließlich mit einem Pulverlöscher abgelöscht, der Bitumenkocher mit einem C-Rohr gekühlt.
Durch Einwirkung des herumspritzenden Bitumen, der hohen Temperatur, des Rauches und des Löschwassers entstand Sachschaden am Gebäude, den die Feuerwehr auf 60 000 Euro beziffert. Vorsorglich wurde das angrenzende Hauptverwaltungsgebäude der THS Wohnen evakuiert.