Gelsenkirchen. Der 31-jähriger Egon L. saß seit 2011 in Haft. Trotz hoher Mauern, Wachdienst und Alarmanlage gelang ihm die Flucht aus der JVA Gelsenkirchen, vermutlich mit Hilfe von außen. Derweil hat der Ausbruch Leflers auch Auswirkungen auf seine ehemaligen Mitgefangenen.
Die Fahndung läuft, doch bislang hat die Polizei von dem flüchtigen Egon L. keine Spur. Am Morgen nach dem spektakulären WM-Spiel Deutschland gegen Brasilien war dem 31-Jährigen eine nicht minder spektakuläre Flucht aus der JVA Gelsenkirchen gelungen.
Der Flüchtige hatte den Gitterstab in einer ebenerdigen Zelle durchgesägt und zur Seite gebogen. Laut WAZ-Information sind Teile eines Sägeblattes gefunden worden. Die Polizei will das nicht bestätigen. „Wir konzentrieren uns im Moment auf die Fahndungsmaßnahme“, sagt Polizeisprecherin Stefanie Dahremöller.
Flucht war offenbar genau geplant
Für die Insassen der JVA hatte der Ausbruch am Tag danach direkte Auswirkungen auf ihren Alltag. „Wir haben alles runtergefahren“, sagt JVA-Leiter Carsten Heim. Auch, um Räume zu durchsuchen. Die Insassen durften weder die Duschen benutzen noch zur Arbeit gehen. Außerdem waren Besuche verboten. Nach einem Ausbruch müsse grundsätzlich die Frage zu den Kontrollen gestellt werden: „Was ist durchführbar und was ist zumutbar?“, so Heim. Es sei bekannt, dass bei Kontrollen zum Beispiel immer wieder Rauschgift entdeckt werde.
L. saß seit 2011 eine achtjährige Freiheitsstrafe ab. Seine Flucht schien genau geplant und gelang nur mit Hilfe von außen.