Gelsenkirchen..

Handys waren in Krankenhäusern immer strengstens verboten, an Internet war gar nicht zu denken. In Gelsenkirchen gibt es nun Telefonflatrates und Internetsticks für die Patienten - allerdings nicht überall zum gleichen Preis.

Ein generelles Handyverbot in Krankenhäusern gibt es nicht mehr. Tatsächlich wird das Telefonieren in den einzelnen Krankenhäusern sehr unterschiedlich gehandhabt. Im Elisabeth-Krankenhaus gibt es kein allgemeines Verbot mehr, wie Pressesprecher Andreas Merten bestätigt. Die Patienten dürfen mit ihren privaten Handys telefonieren. Ein Verbot gibt es nur noch im Umfeld besonders empfindlicher Geräte und auf der Intensivstation. Und im Bereich der Psychiatrie gibt es zeitliche Einschränkungen. „Es gibt Zeiten, zu denen dort nicht telefoniert werden darf, weil die Therapiezeiten den Takt des Tagesablaufs vorgeben“, erklärt Merten.

Auch wer keine eigene Handyflatrate mitbringt, kann dort günstig telefonieren: 50 Cent am Tag kostet eine Festnetzflatrate.

Handys werden nicht überall toleriert

In den Evangelischen Kliniken nutzen die Patienten ihr privates Handy. „Das ist nicht offiziell freigegeben, wird aber toleriert“, beschreibt Pressesprecherin Corinna Lee die hauseigene Handypolitik. Natürlich gilt auch dort in Bereichen, in denen sensible Geräte eingesetzt werden – wie Intensivstation und Strahlentherapie – ein Handyverbot. Für das Festnetz gibt es ebenfalls einen Festpreis. Der liegt – mit zwei Euro pro Tag für Kassenpatienten und einem Euro für Privatpatienten – zwar etwas höher als im Elisabeth-Krankenhaus, dafür sind alle deutschen Handynetze, inklusive und teilweise sogar Gespräche ins Ausland.

Ganz anders handhaben das Sankt Marien-Hospital Buer und das Marienhospital Gelsenkirchen die Mobilfunknutzung. Sie ist dort generell untersagt. „Wir machen uns immer wieder neue Gedanken dazu. Die Wissenschaft sagt: Es ist nicht auszuschließen, dass dadurch Geräte gestört werden. Deshalb erlauben wir lieber gar keine Handys“, begründet Pressesprecher Uwe Becker das Verbot. Telefonieren können die Patienten trotzdem. Für eine Tagesgebühr von 1,50 Euro im St. Marien-Hospital beziehungsweise 1,19 Euro im Marienhospital. Dazu kommen noch die Gebühren für die tatsächlich telefonierten Einheiten, die sich aber je Einheit im niedrigen einstelligen Cent-Bereich halten.

Googeln bis der Arzt kommt

Inzwischen sind auch die Kliniken im digitalen Zeitalter angekommen. Patienten können mit dem eigenen Laptop von Krankenbett aus im Internet surfen.

In den Evangelischen Kliniken etwa geht das mit einem W-Lan-Stick. Kassenpatienten können ihn für drei Euro am Tag ausleihen. Privatpatienten zahlen keine Leihgebühren.

Im Marienhospital sind Handys verboten, dafür können Patienten aber drahtlos ins Internet gehen. EDV-Koordinator Sören Schulz dazu: „Für die W-LAN Technologie ist nachgewiesen, dass die Sendeleistungen unbedenklich sind.“ Die Kosten hängen von der Nutzungsdauer ab. Es gibt Stunden-, Tages- und Wochentarife. Die Abrechnung erfolgt wahlweise minutengenau oder als Festpreis für einen bestimmten Zeitraum.

Im Elisabeth-Krankenhaus gibt es einen ganz besonderen Service. Gegen eine Gebühr von 10 Euro können Patienten dort sogar einen Laptop ausleihen. Privatpatienten surfen dann kostenlos. Kassenpatienten zahlen pro Stunde einen Euro.