Gelsenkirchen-Altstadt. Gedränge auf dem Neumarkt: Die Innenstadt füllt sich beim Fest „1000 Lichter in der City“ und zum verkaufsoffenen Sonntag. Der Mix kommt gut an.

Es ist ein Dreiklang aus rhythmischem Klatschen, Trommelwirbel und Glockenläuten. Von St. Augustinus dröhnt es aus dem Glockenturm über Heinrich-König-Platz und Neumarkt hinweg. In der Propsteikirche wird gleich Gottesdienst gefeiert. Die Türen sind weit geöffnet. Ein geschlängeltes Lichterband aus Hunderten Kerzen führt zwischen den Kirchenbänken zum Altar. Es ist die kirchliche Note, mit der „1000 Lichter in der City“ für ein paar besinnliche Zwischentöne ins Gotteshaus geholt werden.

Besinnliche Momente in der Propsteikirche St. Augustinus

Susanne Steffen zündet in der Kirche St. Augustinus eine Kerze an. „1000 Lichter in der City“ hatten in der Propsteikirche eine besinnliche Note.
Susanne Steffen zündet in der Kirche St. Augustinus eine Kerze an. „1000 Lichter in der City“ hatten in der Propsteikirche eine besinnliche Note. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto


Draußen stehen die Vorzeichen eher auf Party: „Bombe“, „superschön“, „wow, so hab’ ich das noch nie gesehen“ – die Kommentare auf dem überfüllten Neumarkt sind euphorische, lautstark wird - für Gelsenkirchen und sein oft eher stoisches Freiluftpublikum eine Ausnahme – nach einer Zugabe verlangt: Die Stuttgarter Formation „Fire & Drums“ hat buchstäblich eine heiße Show abgebrannt. Mit Flammenwirbel, mit Artistik, mit pulsierenden Feuerbällen. Es ist das Vorspiel für den obligatorischen Knopfdruck, mit dem Sponsoren, Vertreter von Stadtmarketing und Cityinitiative mit Bürgermeisterin Martina Rudowitz das Winterlicht anschalten.

Fabelwesen verstreuten in der Gelsenkirchener City Sternenstaub. Die Stelzenläuferinnen waren auch gefragte Fotomotive.
Fabelwesen verstreuten in der Gelsenkirchener City Sternenstaub. Die Stelzenläuferinnen waren auch gefragte Fotomotive. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto


Die bekannten Lichtbögen über der Bahnhofstraße werden heuer bunt flankiert. An 16 Hausern setzen erstmals Strahler und Spots Fassaden und Fenster in Szene. Das Sparkassengebäude strahlt tiefrot, die Commerzbank nebenan setzt gelbe Akzente, rotblau leuchtet es Richtung Preuteplatz. Citymanagerin Angela Bartelt kann aufatmen. „Ich hoffe, dass alles funktioniert“, hatte sie sich vorab gewünscht. Nun brennt die Beleuchtung. Alles gut.

Auch das Wetter spielt am Sonntag mit

Mittags füllt sich die Innenstadt bereits, gegen 17 Uhr ist es proppevoll. Die Läden (Bartelt: „Nach ersten Rückmeldungen sind sie mit dem Geschäft zufrieden“) haben ab 13 Uhr geöffnet, der Kundenzustrom ist ordentlich. Gleiches gilt für die üblichen Wurst-Fisch-Mandel-Imbiss-Stände, die fast genauso belagert werden wie die Getränkewagen und Bierbänke auf dem Neumarkt. „Es ist gut gelaufen. Wir sind zufrieden. Auch das Wetter spielt Gott sei dank mit“, bilanziert Bartelt.

Die Trommel-Truppe „Sambakowski“ verschafft sich Gehör

Die Dance Sensation, der Gospel-Chor „Lights of Hope“ oder auch zwei leuchtende Fabel-Wesen, die hoch auf Stelzen ihren Sternenstaub über kleines und großes Volk streuen, sorgen für Unterhaltung und kurze magische Momente. Handfest verschafft sich die Trommel-Truppe „Sambakowski“ Gehör. Zwischendurch geben die „Golden Boys“ bestens den Ton an. Die Mischung kommt bei vielen Besuchern gut an. Geradezu begeistert ist Simone Riepert vom Angebot. Mit der Schwiegermutter ist die Ex-Gelsenkirchenerin („wir haben 20 Jahre hier gewohnt“) aus Herten zum verkaufsoffenen Sonntag und zum Winterlicht gekommen. „Spitze, spitze, spitze hier. Gelsenkirchen lebt endlich wieder, das ist richtig toll“, schwärmt sie und ergänzt: „Ich kauf’ auch gerne hier. Die haben ja noch einen Kaufhof, C & A und so viele andere Geschäfte.“.