Gelsenkirchen. Fünf Jahre Kulturloge Ruhr, zwei Jahre in Gelsenkirchen: Das wollen die Organisationen in der Schauburg in Buer feiern: mit Film und Kunst.

Kulturloge: Was für manchen elitär klingen mag, ist genau das Gegenteil davon. Die Kulturloge Ruhr ist kein Geheimbund, sondern eine Organisation, die auch Menschen mit kleinem Geldbeutel die Teilhabe am kulturellen Leben in der Region ermöglichen möchte. Unbürokratisch, unkompliziert, diskret. Seit fünf Jahren gibt es die Kulturloge Ruhr mit ihrer Zentrale in Essen, die im Kulturhauptstadtjahr gegründet wurde. In Gelsenkirchen eröffnete vor zwei Jahren die erste lokale Dependance, die mittlerweile 500 regelmäßige Gäste mit kostenloser Kultur versorgt.

Der Geburtstag soll nun kräftig gefeiert werden. Am 19. April in der Schauburg an der Horster Straße öffentlich mit einem Film- und Kunst-Benefiz. Und am 18. September soll die zentrale Feier für die Ruhr-Region im Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus mit geladenen Gästen steigen.

62-Cent-Marke mit Kulturlogen-Logo wird für einen Euro verkauft

Das Gründungsteam der Kulturloge in Gelsenkirchen bei der offiziellen Vorstellung am Neumarkt: Im Bild: Oberbürgermeister Frank Baranowski (3.v.l.) und Mit-Initiatorin Brigitta Blömeke (2.v.l.) mit Vertretern von beteiligten Kulturinstitutionen.
Das Gründungsteam der Kulturloge in Gelsenkirchen bei der offiziellen Vorstellung am Neumarkt: Im Bild: Oberbürgermeister Frank Baranowski (3.v.l.) und Mit-Initiatorin Brigitta Blömeke (2.v.l.) mit Vertretern von beteiligten Kulturinstitutionen. © Michael Korte | Unbekannt

Brigitta Blömeke ist Mitbegründerin der Gelsenkirchener Dependance, selbst Kulturbegeisterte und mittlerweile zweite Vorstandsvorsitzende der Kulturloge Ruhr. Dass die zentralen Feiern in „ihrer“ Stadt stattfinden, und dann auch noch in der Schauburg mit ihrem wunderschönen Jugendstilambiente und im Architekturjuwel Hans-Sachs-Haus, freut sie natürlich besonders. Der Leiter der Gelsenkirchener Kulturloge, Reinhard Doppelfeld, konnte den Objektkünstler Heinrich Jüttner (Ateliere JRS) dafür gewinnen, Künstlerkollegen für eine Benefiz-Ausstellung im Rahmen der Feier am 19. April im Schauburg-Kino zu motivieren. 17 Künstler aus der Region machen mit, stellen insgesamt 39 Gemälde und Grafiken zur Verfügung, die bei der Ausstellung auch verkauft werden. Ein Teil des Verkaufserlöses kommt der Arbeit der Kulturloge zugute. Ebenso wie die 62-Cent-Briefmarken, die die Kulturloge zum Geburtstag in einer 5000er-Auflage drucken ließ und zu einem Euro das Stück verkauft.

17 Künstler stellen 39 Werke zum Benefiz-Verkauf zur Verfügung

220 Veranstalter sind in der Region schon mit im Boot

Seit der Gründung 2010 sind über die Kulturloge Ruhr 40 000 Tickets an Menschen mit geringem Einkommen vergeben worden. Wobei jeder registrierte Gast stets zwei Karten angeboten bekommt, um leichter Begleitung zu finden. Die Karten werden jeweils diskret an den Kassen auf den Namen hinterlegt, die Kulturloge hat bei jedem Gast registriert, wo seine Vorlieben sind, entsprechend werden Tickets angeboten. Die Bedürftigkeit wird einmal im Jahr überprüft. In Gelsenkirchen reicht der GE-Pass als Nachweis, Steuer-, Rentenbescheid oder Ähnliches tun es auch.

Mittlerweile gibt es 13 lokale Dependancen in der Ruhr-Region, mit 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern plus zwei Mini-Jobber und einen FSJ-ler. 4000 bis 4500 Kultur-Gäste gibt es mittlerweile in der Region Ruhr, aus 53 Städten. 220 Veranstalter sind mit im Boot: Das Angebot ist natürlich stadtübergreifend, das heißt, jeder Gast kann Veranstaltungen in jeder Stadt der Region wahrnehmen, wenn er mobil genug ist. In GE nehmen als Veranstalter teil: Musiktheater, Consol, alle städtischen Kulturanbieter, Schauburg, Schalke bei ausgewählten Veranstaltungen, Bleckkirche, Werkstatt Hagenstraße, Emschertainment und Matthäuskirche