Die schönsten Melodien aus dem Musical „My Fair Lady“ kennt fast jeder. Aber wer hat sie je im Rumba-Rhythmus, Bossa Nova-Beat oder Cha-Cha-Sound gehört? Nun ja, auf jeden Fall all die, die das neue Programm des fernsehbekannten Moderators, Entertainers und Musikers Götz Alsmann besucht haben.
Im ausverkauften Musiktheater im Revier galoppierte der Münsteraner in einem wahren Parforceritt durch die Geschichte und die Musik rund um das Blumenmädchen Eliza Doolittle und den Sprachforscher Professor Higgings.
„Es grünt so grün ...“ titelt der Mann mit der unerschütterlichen Tolle und dem untrüglichen Gespür für Percussion und lateinamerikanischen Rhythmus seine gleichermaßen unterhaltsame als auch informative, musikalisch einfallsreiche und schräge Song-Revue für eine Stimme und fünf Musiker.
Götz Alsmann macht das, was seine Fans von ihm erwarten, und das macht er wie immer perfekt. Er singt, spielt Klavier, Akkordeon, Mundharmonika und Ukulele, dazwischen erzählt er kenntnis- und temporeich, launig, mit intellektuellem Habitus und feinem Humor die Geschichte des Musicals. Er lädt die Zuschauer ein, sich in eine Bar im „brodelnden Gelsenkirchen“ des Jahres 1964 zurückzuversetzen, und bei einem „Schirmchen-Getränk“ der swingenden Band zu lauschen.
Dieser Sound ist geprägt von jazziger Perkussion und lateinamerikanischen Rhythmen. Getragen wird er seit rund einem Vierteljahrhundert von der brillanten Alsmann-Band mit Altfrid M. Sicking (Vibraphon, Trompete), Rudi Marhold (Schlagzeug), Markus Paßlick (Percussion) und Michael Müller (E-Bass). Alle agieren mit sichtbarem Spaß, wenn Marhold die Eliza gibt oder Paßlick die Kokosnussschalen zum Traben bringt und zum Bonanza-Sound über die Bühne galoppiert.
Alsmann, inspiriert von der Musikgeschichte, arrangiert auch Songs jenseits von „My Fair Lady“ für seine Show, interpretiert u.a. ein erfrischendes „Schlag nach bei Shakespeare“ von Cole Porter.
Für den Veranstalter Emschertainment wusste Geschäftsführer Helmut Hasenkox zu Beginn, wie seine Studenten den klassischen Alsmann-Gast beschreiben: „gut situiert, kulturaffin, jenseits der 45.“ Das Publikum im Musiktheater, es schmunzelte leise.