Gelsenkirchen. 1984 wurde der DVMB Gelsenkirchen ins Leben gerufen mit dem Ziel, Menschen zu helfen. Morbus Bechterew ist eine Schubkrankheit, die zur Versteifung von Wirbeln führt.

Gesellschaftliche Teilhabe? Nein, das Thema Inklusion will Rolf Brumann nicht aufgreifen. Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB) beschreibt es so: „Natürlich hat man das Gefühl, nicht dazu zu gehören – allein schon durch das Gangbild.“ Auch deshalb ist die Selbsthilfegruppe so wichtig im Leben der Morbus-Bechterew-Erkrankten.

Der Gelsenkirchener ist Gründungsmitglied des Vereins. 1984 wurde der DVMB Gelsenkirchen ins Leben gerufen mit dem Ziel, Menschen zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt lebte Brumann selber schon mit der Diagnose Morbus Bechterew, eine Schubkrankheit, die im Laufe der Jahre zur Versteifung von Wirbeln führt, „weil sich die Fugen in den Gelenken schließen“. Um dem vorzubeugen, würden bei akuten Schmerzzuständen Schmerzmittel verordnet, damit gymnastische Übungen überhaupt möglich seien.

Eckpfeiler Gymnastik

117 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Im Laufe von 30 Jahren sind 240 Mitglieder da durch gegangen mit dem Ziel, Betroffenen Hilfe zu leisten. „Wir haben die Mitgliederzahl halten können, weil wir zum einen ein effizientes Therapieangebot haben, zum anderen uns die gemeinsame Krankheit zusammenschweißt“, sagt Brumann.

Eckpfeiler jeder Therapie ist die Gymnastik: Eine spezielle Bechterew-Gymnastik sowie andere Bewegungsarten (Schwimmen, Tanzen, Nordic Walking) sind ein genauso wichtiger Bestandteil der Therapie wie spezielle Medikamente – und beeinflussen den Krankheitsverlauf stark. Die jungen Leute, die Anfang vierzig sind, blieben allerdings aus, bedauert der Geschäftsführer. Nicht, weil es dieses Krankheitsbild nicht mehr gebe, sondern weil sie den Weg ins Fitness-Studio wählten.

Vereinsmagazin hoch gelobt

Dabei hat der Verein einiges zu bieten. „Nicht nur ein gezieltes Bewegungsprogramm ist bei Bechterew-Patienten wichtig, sondern auch der Austausch untereinander“, sagt Brumann. Die Gruppe ist aktiv wie eh und je. Es gibt Vorträge und Seminare, Kochkurse und Kurse, in denen das Basiswissen über Morbus Bechterew vermittelt wird, gemütliche Beisammensein und Exkursionen. So besuchten im April 35 Mitglieder die Reha-Klinik Eichholz in Bad Waldliesborn.

Der Verein hat vier Therapiestellen in Gelsenkirchen: das Solebad im Revierpark Nienhausen, die Wassergymnastik im Bergmannsheil in Buer, Gymnastikangebote im Schalker Sportpark und in der Sporthalle des Max-Plank-Gymnasiums. Viele Informationen bietet das Vereinsmagazin, das bundesweit erscheint und von der Fachwelt sehr geschätzt und gelobt wird.