Gelsenkirchen.. 80 Schüler aus NRW kamen zum „Energy Lab“ in den Wissenschaftspark. Es wurde an Wasserstoffautos, Solarmodulen und Windenergie geforscht.

Ganz so hatten sich Tom, Jannis und Tobias dieses Experiment nicht vorgestellt: Der Motor ihres Wasserstoffautos kommt einfach nicht in Gang, stattdessen steht schon der halbe Tisch unter Wasser – irgendwo hat der Tank ein Leck. „Ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht“, ruft Tom und nimmt sich noch einmal die Gebrauchsanweisung vor. Dabei läuft die Zeit, denn direkt nebenan basteln drei andere Schüler an dem Auto, mit dem sie gleich ein Wettrennen veranstalten wollen.

Und schon ist man mittendrin im Experimentierprogramm, zu dem der Wissenschaftspark Gelsenkirchen mit seinem „Energy Lab“ 80 Schüler aus ganz NRW eingeladen hat. Sie alle eint, dass sie Regionalsieger des Wettbewerbs „Schüler experimentieren“ geworden sind – das ist die Ausgabe von „Jugend forscht“ für Jüngere.

Die Teilnehmer dürfen nicht älter als 14 Jahre alt sein. Und doch haben sie sich schon große Projekte vorgenommen: Luca Scheurer und Theodor Hankammer haben eine besonders saugfähige Windel entwickelt und dafür zahlreiche marktübliche Produkte auseinandergeschnitten und neu zusammengeklebt. „Wir haben jetzt eine Windel geschaffen, die ultrasaugfähig und hautfreundlich zugleich ist“, sagt Luca – und wirkt dabei wie ein echter Verkaufsprofi.

Windel tritt gegen Algen an

Serienreif ist das Modell noch nicht – aber wer weiß, vielleicht gewinnen die beiden Elfjährigen damit den Landeswettbewerb. Ihre Konkurrenz: Mika (11) und Maxine (15) Rösner aus Aachen, die mit Algen experimentiert haben, um sie als Energiequelle zu nutzen. „Wenn man sie lang genug vermodern lässt, bildet sich Methangas. Und das kann man dann zur Energiegewinnung nutzen“, sagt Maxine. Kathrin Schelonke (15) aus Paderborn hat derweil im Fach Chemie erforscht, warum Textmarker Tinte löschen – und wie man das verhindern kann.

Alle 80 Schüler hier sind somit Experten auf ihrem Forschungsgebiet – doch hier im Wissenschaftspark stehen sie vor ganz anderen Herausforderungen: Wer bekommt sein Wasserstoffauto so ans Laufen, dass es die anderen aus dem Rennen wirft? Luca und Theodor kurbeln kräftig und haben am Ende die Nase vorn.

Noch mehr Forschungsreihen

Parallel werkeln andere Schüler an Solarmodulen und erzeugen Windenergie – spannende drei Stunden lang dürfen sie hier forschen und experimentieren, was das „Energy Lab“ her gibt. Und wer die leuchtenden Forscheraugen sieht, weiß: Hier wird schon der Grundstein für die nächsten Forschungsreihen gelegt.