Gelsenkirchen..

Die Stadtmarketing-Gesellschaft (SMG) will verstärkt kulturell bedeutsame Ideen und Bürgerinitiativen fördern und helfen, solche Projekte in vorübergehend leerstehenden Räumen umzusetzen.

Der schmucklose, ungenutzte Leerstand im Bahnhof-Center-Hochhaus, so SMG-Sprecher Josef Ehrhart, „kann und soll ein Präzedenzfall sein“. Aus den Räumen der ehemaligen Quelle-Technik, die vom Management des BahnhofCenters zur Verfügung gestellt worden waren, hatte die SMG Ende 2006 erstmals einen Ausstellungsraum gemacht: Die Schau „Die Maschinen des Leonardo da Vinci“ lockte annähernd 25 000 Besucher.

In diesem Jahr veranstaltete und förderte die SMG im Rahmen der Aktionswoche „Ab in die Mitte“ an gleicher Stelle das Kulturcafé der Kunst Peripherie Ruhrstadt.

Und wenn eine Gruppe um den Beuys-Meisterschüler Jürgen Kramer ab 8. September – wiederum in den vom Center-Management großzügig beeitgestellten Räumen – in der Ausstellung „Der erweiterte Kunstbegriff – Gelsenkirchener um Beuys“ eine Ära noch einmal aufleben lässt, in der Gelsenkirchen ein pulsierendes Zentrum künstlerischer und kultureller Avantgarde war, dann ist die SMG erneut Sponsor und Veranstalter.

„Kultur kostet Geld“, meint Ehrhardt, „und das wird, wenn das Jahr der Kulturhauptstadt verflossen sein wird, von Seiten der öffentlichen Hand vermutlich noch knapper fließen als zuvor. Umso willkommener ist es, wenn Bürger der Stadt selbst die Dinge in die Hand nehmen.“ Diesen Kulturinitiativen will die SMG die Möglichkeit verschaffen, ihre Pläne in vorübergehenden Leerständen zu realisieren. Wobei Ehrhart mit Blick auf das Bahnhof-Center einräumt „Dies wird nicht immer so reibungslos möglich sein, denn selten fügen sich die Rahmenbedingungen so glücklich zusammen.“