Gelsenkirchen.
Lesefreunde aus Gelsenkirchen können in der neuen AWO-Begegnungszentrum an der Grenzstraße kostenlos Bücher tauschen. Neben Klassikern stehen auch neue Bücher im Regal. Es gibt bereits andere Tauschstellen in der Stadt, die gut angenommen werden.
Ein grüner Bücherwurm „bewacht“ den „offenen Bücherschrank“, der Montag im AWO-Begegnungszentrum an der Grenzstraße eröffnet wurde. Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie gut: Hier bekommt jeder die Möglichkeit zum kostenlosen Büchertausch. Man stellt einfach ein Buch, das man nicht mehr braucht, in den Schrank hinein und kann sich dafür ein Buch, das man noch nicht kennt, aus dem Schrank mitnehmen. „Ich kenne das ja von Zuhause, dass ich Bücher gekauft habe, die ich dann nur einmal lese – Krimis zum Beispiel,“ verrät Gudrun Wischnewski, Geschäftsführerin des AWO Unterbezirks Gelsenkirchen/Bottrop.
Bücherspenden willkommen
Es ist keine Voraussetzung ein Buch in den Schrank zu stellen, um anschließend eines herauszunehmen. Man kann ein Buch ausleihen und nach dem Lesen zurückbringen, aber man kann es auch mit nach Hause nehmen und behalten. Natürlich sind auch Bücherspenden willkommen.
Jürgen Kiel und Lothar Merten – beide Seniorenvertreter und Nachbarschaftsstifter für den Stadtteil Schalke betreuen den Bücherschrank. Merten, der selbst am liebsten historische Romane liest, kann sich auch eine Erweiterung des Projekts vorstellen: „Ich würde gern vorlesen – nicht unbedingt für Kinder, sondern eher für Ältere.“ Dabei denkt er auch an die Bewohner der benachbarten Wohngruppen.
Positive Erfahrungen mit anderen Tauschstationen in Gelsenkirchen
Doch zunächst geht es jetzt darum, den „Bücherwurm“ einzuweihen. Es lohnt sich, schnell zu sein. Derzeit stehen neben Klassikern auch aktuelle Bücher: Radio Heimat von Frank Goosen zum Beispiel, Die Frau des Zeitreisenden und Populärmusik aus Vittula, ebenso wie ein Reiseführer der besonderen Art der „Pommesführer Ruhr“. Und genau darum geht es: „Manchmal wird man durch den Bücherschrank auf ein Buch gestoßen, das man sonst nie gelesen hätte,“ so AWO-Mitarbeiterin Doris van Kemenade.
Offene Bücherschränke gibt es schon in Gelsenkirchen, am Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hassel und am Betriebshof der Gelsendienste, Adenauerallee 115. Seit August letzten Jahres hat auch die AWO-Kita (Katernberger Straße) ihren eigenen „Bücherwurm“. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv. Das Angebot wird angenommen. In der Kita stehen nicht nur Kinderbücher im Schrank. Auch Eltern und Großeltern tauschen ihre Bücher.