Gelsenirchen. Wenn es an einem nicht fehlt in Gelsenkirchen, dann ist es der Platz auf den Friedhöfen. Acht Friedhöfe (148 Hektar) werden von der Stadt bzw. Gelsendiensten geführt, elf von den Kirchen. Etwa 80 000 Menschen haben dort in den Gräbern bisher ihre letzte Ruhe gefunden. Die größte Anlage ist der Zentralfriedhof in Buer, der bald 100 Jahre alt wird. 42 Hektar ist er groß.
Wenn es an einem nicht fehlt in Gelsenkirchen, dann ist es der Platz auf den Friedhöfen. Acht Friedhöfe (148 Hektar) werden von der Stadt bzw. Gelsendiensten geführt, elf von den Kirchen. Etwa 80.000 Menschen haben dort in den Gräbern bisher ihre letzte Ruhe gefunden. Die größte Anlage ist der Zentralfriedhof in Buer, der bald 100 Jahre alt wird. 42 Hektar ist er groß. „Er ist bewaldet und nach parkähnlichen Gesichtspunkten angelegt“, sagt Sabine Otthöfer (56) von den Gelsendiensten. Sie arbeitet seit 32 Jahren im Friedhofsbereich und ist Ansprechpartnerin in Angelegenheiten der letzten Ruhestätten.
Zusammen mit Gärtnermeister Pascal Sehr (31) schlendern wir über das Areal. „Die Beerdigungskultur“, sagt Otthöfer, „hat sich verändert.“ Gab es früher das Reihen- und das Familiengrab sind heute eine Vielfalt von Bestattungsmöglichkeiten dazu gekommen. Es gibt Urnenfelder, Anonyme Bestattung und auch die Friedhain-Beerdigung. Ein Blick über die schmucke Anlage zeigt, viele Grabsteine stehen nicht mehr aufrecht am Kopf des Grabes. Die Platten liegen auf dem Boden. Die Gräber sind überwiegend schlicht gehalten. Statuen oder außergewöhnliche Steinmetzarbeiten sind nur hier und da zu sehen. Die wirtschaftliche Situationen spiegelt sich auch im Tod wider.
„Es ist alles eine Frage des Geldes,“ sagt Sabine Otthöfer. Bei der Grabpflege ist es ist auch eine Frage der Zeit. Die bleibt zusehends auf der Strecke. Zum einen durch den demografischen Wandel - „die Leute werden immer älter und können es irgendwann nicht mehr“ - und zum anderen verlangt der Job immer flexiblere Arbeitszeiten oder längere Anfahrtswege. Deswegen wählen immer mehr Hinterbliebene die Bestattung ohne Grabpflege; oder wer es sich leisten kann, lässt pflegen.
Wie teuer ist die Bestattung?
Die Gebühren für die Bestattung bewegen sich im Bereich von 1101 Euro für ein Urnen-Reihengrab bis 2715 Euro für ein Wahlgrab. Dazwischen liegen die Kosten für ein Urnenwahlgrab (2715 Euro), für die Bestattung auf dem Friedhain (1361 Euro). Die Verstreuung der Asche sowie die Bestattung in einem anonymen Reihengrab kosten ebenfalls 1361 Euro. Eine Grabpflege ist dabei nicht notwendig. Die preiswerteste Variante der Bestattung ist das Urnen-Gemeinschaftsgrabfeld mit 1426 Euro. Auf einem ein Quadratmeter großen Feld können vier Urnen begraben werden.
Wieviel kostet die Grabpflege?
Die Grabpflege können die Angehörigen, je nach Grabwahl, selbst erledigen. Gepflegt werden muss das Grab und der etwa 30 Zentimeter breite Randstreifen. Aber immer mehr Menschen geben die Pflege ab oder wählen eine Bestattungsart ohne Pflege (Rasengräber oder Friedhain). Die Gelsendienste übernehmen die Grabpflege gegen Gebühr. Das einmalige Abräumen kostet 120 Euro. Die einfache Pflege bis zum Ablauf der Ruhefrist (25 oder 30 Jahre) kostet je Jahr 62 Euro je Stelle. Bei den Dauergrabstellen (Bild) wird die Pflege von Gärtnereien übernommen. Dies kostet je nach Aufwand und Wünschen von 140 Euro pro Jahr aufwärts.
Was wächst auf den Gräbern?
Die Pflege der Reihen- und Wahlgräber (25 bis 30 Jahre )liegt in den Händen der Angehörigen. Grundsätzlich sollte der Grabschmuck und Blumen natürlich sein. Kunststoff ist grundsätzlich nicht gestattet. Auch hochwachsende Bäume sind nicht erlaubt. Beliebt ist Buxbaum als Grabeinfassungen und Bodendecker aller Arten. Viele stellen Stiefmütterchen auf die Grabstelle. Im Sommer sieht man auch häufig Geranien, Fuchsien, Contoneaster und Stechpalmen. Im Herbst blühen auf den Gräbern meist Heidepflanzen wie Erika und Calluna. Erlaubt ist alles, was den Rahmen einer Grabstätte in Höhe und Breite nicht sprengt.