Gelsenkirchen.. Die Familienforscherin Regina Klein beschäftigt sich schon lange mit ihren Vorfahren. Auch Verwandte hat sie dadurch kennengelernt.
Wer gehörte zu meiner Familie? Wo komme ich her? Wie haben meine Vorfahren gelebt? Diese Fragen stellt sich Regina Klein oft bei ihrem Hobby: der Familienforschung. Alles fing damit an, dass die mittlerweile 67-Jährige in Berlin aufgewachsen ist, dort ihre große Liebe traf, heiratete und in die Heimat ihres Mannes nach Gelsenkirchen zog. „Meine Mutter schickte mir daraufhin regelmäßig Zeitungsausschnitte, die ich leidenschaftlich sammelte“, erklärt die gelernte Buchbindermeisterin und zeigt auf ein Foto: „An dem Mann erinnere ich mich noch aus meiner Kindheit. Der trug immer Frauenkleidung und war sehr beliebt“, teilt sie mit. Ihre Großmutter hatte ihr als Kind zudem öfters Familienfotoalben gezeigt und Geschichten zu den einzelnen Personen erzählt. Die Namen der Vorfahren hatte Regina Klein dann immer mit Bleistift dazugeschrieben. Bereits da merkte sie ihr großes Interesse für die Forschung.
Familienbibel bringt Erkenntnisse
Auch ein Schulheft ihrer Mutter von 1935 machte sie neugierig: Ihre damals 15-jährige Mutter hatte sich, ihre Eltern und Großeltern beschrieben und zum Stammbaum erfasst. Richtig los ging die Forschungsarbeit von Regina Klein und die damit verbundene Leidenschaft aber, als ihre eigene Tochter, ebenfalls für die Schule, 1983, in der dritten Klasse, einen Familienstammbaum erstellen sollte.
Klein, die auf dem Halfmannshof lebt, erinnerte sich damals an die Familienbibel ihrer Großmutter, die diese von deren Mutter zur Hochzeit geschenkt bekam. Familienmitglieder hatten darin die Familiendaten von 1909 bis heute vermerkt. Zum Forschungszweck zog es Regina Klein in ihre alte Heimatstadt Berlin, um alte Kirchenbücher zu durchforsten. Bis ins Jahr 1637 erhielt sie Informationen.
Bei ihrer Recherche fand sie auch heraus, dass ihre Urgroßeltern im stolzen Alter von 60 bzw. 65 Jahren nach Amerika auswanderten. „Ich habe immer noch Verwandte dort, mit denen ich im Kontakt stehe“, verrät die freundliche Frau. Über das Internet sei die Verbindung zustande gekommen. „Als ich dann nach Amerika reiste und dort die Familienmitglieder traf, war das schon ein aufregendes Erlebnis“, berichtet sie.
Familiengeschichte in Karten, Fotos, aber auch Kochrezepten
Mittlerweile hat sie ihre Familiengeschichte in Büchern mit alten Karten, Fotos, Stammbäumen, Kochrezepten und Sagen zusammengefasst. Ihr Tipp bei der Ahnenforschung: „Alles sammeln und Notizen auf säurefreiem Papier mit Bleistift oder Kuli vermerken.“ Auch digital sollten mehrere Sicherheitskopien erstellt werden. Über ihr Hobby sagt sie: „Es ist spannend und berührend. Man muss mutig sein, da man nicht immer nur Positives über die eigene Familie erfährt. Ich habe gemerkt, auch wenn man manchmal hängen bleibt, irgendwann führt die Spur durch neue Erkenntnisse dann doch weiter.“