„Feldrabbiner im Ersten Weltkrieg“ heißt die Ausstellung, die heute (18.2.) um 18 Uhr in der Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen, Georgstraße 2, eröffnet wird. Es handelt sich um eine Initiative der Stiftung Neue Synagoge Berlin, Centrum Judaicum, in Verbindung mit der Leo Baeck Foundation und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Das Archiv der Stiftung Neue Synagoge Berlin bewahrt die einzigen überlieferten Akten über Juden im Ersten Weltkrieg auf, darunter auch Handakten von Feldrabbinern, die Einblick geben in die jüdische Militärseelsorge, die Beziehungen zu den christlichen Kollegen, aber auch zu Aufgaben, Fragen und Problemen der Militärseelsorge. Es galt, ca. 100 000 jüdische Soldaten zu betreuen und auch deren Familien im Falle von Verwundung oder Tod.

Feldrabbiner spiegeln die Präsenz deutscher jüdischer Soldaten an den Fronten im Ersten Weltkrieg wider. Es entstand erstmals neben der evangelischen und katholischen auch eine institutionalisierte jüdische Feldseelsorge. Die Ausstellung informiert über die Militärseelsorge und zeichnet beispielhaft den Lebensweg von vier Feldrabbinern nach.

In die Ausstellung führt Gerda E.H. Koch ein, u.a. Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen. Dazu gibt es den Vortrag des Historikers Dr. Ludger Heid „Mit Gott für König und Vaterland – und Emanzipation. Deutschland und seine jüdischen Soldaten“. Erstmals im März 1813 beteiligten sich in Preußen-Deutschland Juden als Soldaten am Krieg. Allein im Ersten Weltkrieg zogen 120 000 deutsch-jüdische Soldaten – der größte Teil freiwillig – für das kaiserliche Deutschland ins Feld.

Die Ausstellung kann vom 19. Februar bis 5. März besucht werden.