Essen/Gelsenkirchen.
Die Automatisierung in den Geldinstituten sorgte wohl mit dafür, dass die Postbankfiliale in der Husemannstraße mit faulen Krediten um 400.000 Euro erleichtert wurde. Am zweiten Tag im Betrugsprozess gegen zwei Angeklagte aus Lünen und einen Gelsenkirchener erläuterte ein Bankmitarbeiter der XV. Essener Strafkammer, wie die Kredite vergeben werden.
Im Herbst 2007 hätten die Angeklagten sich als Kreditvermittler vorgestellt, berichtete der 56 Jahre alte Angestellte. Sie hätten Kunden aus ihrem türkischen Umfeld angekündigt. Bis zum Februar seien Kredite vergeben worden, bis sich herausstellte, dass Raten nicht bezahlt wurden.
Der Computer entscheidet
Der Angestellte betonte, dass er für Kredite keine Provision erhalte. Die Kreditvergabe sei genau festgelegt. Er verlange vom Kunden den Ausweis, bei Ausländern auch die Meldebescheinigung, sowie Gehaltsabrechnungen. Außerdem müsse der Kontoauszug des Girokontos für einen Monat eingereicht werden. Diese Daten würden in den Computer eingegeben und dieser prüfe die Bonität des Kunden: „Letztendlich entscheidet der Computer.“
Vorgeworfen wird den drei Angeklagten, die Bonität ihrer mittellosen Kunden mit gefälschten Gehaltsabrechnungen und Kontoauszügen vorgespiegelt zu haben. Sie selbst schweigen bislang.