Gelsenkirchen-Buer. Die belasteten Böden der Zechenstandorte Hugo 2/5/8 und Hugo 1/4 sollen auf dem Kokerei-Gelände zusammengekippt und in ein sogenanntes Landschaftsbauwerk umgewandelt werden. Der Hügel bekommt eine Abdeckung und wird anschließend begrünt.

Die Kröten sind bereits abgesammelt worden, jetzt wird noch der meterhohe Unrat aus alten Autobatterien, Reifen und Kühlschränken hinter der Zechenmauer beseitigt. Dann steht der Sanierung der Zechenbrachen Hugo 2/5/8 und Hugo 1/4 nichts mehr im Wege. Ende Februar rollen die ersten Lkw an, um belastete Böden am Ende des Brößweges dort hin zu kippen, wo sich früher die Kokerei des Bergwerks Hugo befand. Die Erdarbeiten dauern etwa zwölf Monate und sind die Vorbereitung für die Errichtung des dort geplanten Biomasseparks.

Über die Einzelheiten der Sanierung informierte der RAG Montan Immobilien GmbH die Anlieger des Brößwegs, der Hüchtebrock-, Gertrud- und Schüngelbergstraße am Donnerstagabend im Regionalforstamt. RAG-Projektingenieur Christian Heiderich: „Nach dem Abschlussbetriebsplanverfahren ist der Bergbau verpflichtet, alle Anlagen, die nicht mehr benötigt werden, zurückzubauen und die Flächen wieder nutzbar zu machen.“

Zusammenfassen belasteter Böden

Kernstück der Sanierung wird das Zusammenfassen belasteter Böden auf dem Kokerei-Gelände sein. Von Hugo 1/4 an der Horster Straße kommen rund 1500 Kubikmeter, von Hugo 2/5/8 etwa 17.000 Kubikmeter. Sie werden zu einem Hügel aufgetürmt, der auf „natürliche“ Art eine Barriere bildet zu den Kokerei-Altlasten, die sich an dieser Stelle im Boden befinden.

Historische Bilder der Zechen in Gelsenkirchen-Nord

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Zeche Westerholt: Fördergerüst und Schachthalle 2 vor der Zerstörung 1944/45.
Zeche Westerholt: Fördergerüst und Schachthalle 2 vor der Zerstörung 1944/45. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Westerholt, undatierte Luftaufnahme.
Zeche Westerholt, undatierte Luftaufnahme. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Westerholt: Abteufgerüst Westerholt 1 und 2 im Jahr 1908.
Zeche Westerholt: Abteufgerüst Westerholt 1 und 2 im Jahr 1908. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Westerholt: Das Portal im Jahr 1936.
Zeche Westerholt: Das Portal im Jahr 1936. © Unbekannt | Unbekannt
Bergwerk Westerholt: Ansicht der Kokerei, undatierte Aufnahme.
Bergwerk Westerholt: Ansicht der Kokerei, undatierte Aufnahme. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Westerholt: Ansicht von 1926 aus der Luft.
Zeche Westerholt: Ansicht von 1926 aus der Luft. © Unbekannt | Unbekannt
Die Abteufmannschaft von Schacht Westerholt 1 im Jahre 1908.
Die Abteufmannschaft von Schacht Westerholt 1 im Jahre 1908. © privat | privat
Aufnahme der Zeche Scholven, entstanden um 1960.
Aufnahme der Zeche Scholven, entstanden um 1960. © Unbekannt | Unbekannt
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven. © Unbekannt | Unbekannt
Historisches Leserfoto Zeche Scholven, rechts Paul Weber, aufgenommen am 30.12.1949.
Historisches Leserfoto Zeche Scholven, rechts Paul Weber, aufgenommen am 30.12.1949. © WAZ | WAZ
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven. © Unbekannt | Unbekannt
Aufnahme der Zeche Scholven aus dem Jahr 1922.
Aufnahme der Zeche Scholven aus dem Jahr 1922. © Unbekannt | Unbekannt
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven.
Undatierte Aufnahme der Zeche Scholven. © Bergbauarchiv Bochum | Bergbauarchiv Bochum
Gruppenbild im Eingang der Zeche Scholven, entstanden um 1929. Foto: Stiftung Industriedenkmalpflege
Gruppenbild im Eingang der Zeche Scholven, entstanden um 1929. Foto: Stiftung Industriedenkmalpflege © WAZ | WAZ
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Das Bild entstand um 1915.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Das Bild entstand um 1915. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße (vorn Ewald 4). Das Bild entstand um 1960.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse. Zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße (vorn Ewald 4). Das Bild entstand um 1960. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; undatierte Aufnahme. © Unbekannt | Unbekannt
Eine Postkarte mit Ansichten von Gelsenkirchen-Buer-Resse und Zeche Ewald; undatiert.
Eine Postkarte mit Ansichten von Gelsenkirchen-Buer-Resse und Zeche Ewald; undatiert. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse um 1915; vorn zu sehen ist die Ewaldstraße mit der Zechenmauer.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse um 1915; vorn zu sehen ist die Ewaldstraße mit der Zechenmauer. © Unbekannt | Unbekannt
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße. Das Bild entstand um 1905.
Die Zeche Ewald 3/4 Gelsenkirchen-Buer-Resse; zu sehen ist der Eingang Ewaldstraße. Das Bild entstand um 1905. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Graf Bismarck, Standort Frankampstraße, Schächte 3 und 5; das Foto zeigt den Zustand von 1915 und entstammt dem Archiv von Hubert Kurowski.
Zeche Graf Bismarck, Standort Frankampstraße, Schächte 3 und 5; das Foto zeigt den Zustand von 1915 und entstammt dem Archiv von Hubert Kurowski. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 2. Das Bild stammt von 1958. Das Foto stammt aus dem Archiv von Hubert Kurowski.
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 2. Das Bild stammt von 1958. Das Foto stammt aus dem Archiv von Hubert Kurowski. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck (Standort 2,6,9 Auguststraße) um 1955.
Die Zeche Graf Bismarck (Standort 2,6,9 Auguststraße) um 1955. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 3 an der Frankampstraße, abgeteuft im Jahr 1894.  Im Bild: Franz Settelmann (2.v.r.), der Uropa von Hubert Kurowski, aus dessen Archiv diese Aufnahme stammt.
Die Zeche Graf Bismarck, Schacht 3 an der Frankampstraße, abgeteuft im Jahr 1894. Im Bild: Franz Settelmann (2.v.r.), der Uropa von Hubert Kurowski, aus dessen Archiv diese Aufnahme stammt. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck, im Bild die Schachtanlage 7/8 im Emscherbruch, Wiedehopfstraße. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1918.
Die Zeche Graf Bismarck, im Bild die Schachtanlage 7/8 im Emscherbruch, Wiedehopfstraße. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1918. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Zeche Graf Bismarck um 1935.
Die Zeche Graf Bismarck um 1935. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Cranger Straße am 19. Februar 1966: Demo gegen die Stilleguing der Zeche Graf Bismarck. Foto aus dem Archiv von Hubert Kurowski.
Die Cranger Straße am 19. Februar 1966: Demo gegen die Stilleguing der Zeche Graf Bismarck. Foto aus dem Archiv von Hubert Kurowski. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Graf Zeppelin über der Zeche Hugo im Jahr 1933.
Graf Zeppelin über der Zeche Hugo im Jahr 1933. © privat | privat
Ein Bild aus der Zeit der Besetzung Buers (1923): französische und belgische Truppen auf Zeche Hugo.
Ein Bild aus der Zeit der Besetzung Buers (1923): französische und belgische Truppen auf Zeche Hugo. © WAZ WAZ | WAZ WAZ
Ein Luftbild der Zeche Hugo vom 22.08.1999. Foto: Hans Blossey
Ein Luftbild der Zeche Hugo vom 22.08.1999. Foto: Hans Blossey © Unbekannt | Unbekannt
Mannschaft der Zeche Hugo, 1913.
Mannschaft der Zeche Hugo, 1913. © Unbekannt | Unbekannt
Zeichung der Zeche Hugo in Buer, um 1880.
Zeichung der Zeche Hugo in Buer, um 1880. © Unbekannt | Unbekannt
Hugo Honigmann, Gründer der Zeche Hugo (undatierte Aufnahme).
Hugo Honigmann, Gründer der Zeche Hugo (undatierte Aufnahme). © Unbekannt | Unbekannt
Historische Aufnahme der Zeche Bergmannsglück mit Pixmühle und Haus Uhlenbrock in Buer. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1910.
Historische Aufnahme der Zeche Bergmannsglück mit Pixmühle und Haus Uhlenbrock in Buer. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1910. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Zeche Bergmannsglück um 1908.
Die Zeche Bergmannsglück um 1908. © privat | privat
Eine alte Ansicht Zeche Bergmannsglück mit der Zufahrt Uhlenbrock. Der Haupteinangang liegt weiter oben (undatiert).
Eine alte Ansicht Zeche Bergmannsglück mit der Zufahrt Uhlenbrock. Der Haupteinangang liegt weiter oben (undatiert). © Fremdbild | Fremdbild
Die Zeche Bergmannsglück Anfang der 50er Jahre. Zu sehen sind Schacht 1 und 2 und der Eisenbahnanschluss.
Die Zeche Bergmannsglück Anfang der 50er Jahre. Zu sehen sind Schacht 1 und 2 und der Eisenbahnanschluss. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Bergmannsglück: Die  Fördertürme von Schacht 1 und 2 Anfang der 1950er Jahre.
Zeche Bergmannsglück: Die Fördertürme von Schacht 1 und 2 Anfang der 1950er Jahre. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Bergmannsglück: historische Dampfmaschine von 1911. Das Foto stammt aus den 50er Jahren.
Zeche Bergmannsglück: historische Dampfmaschine von 1911. Das Foto stammt aus den 50er Jahren. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Bergmannsglück: Blick durch die Seilbscheibe von Schacht 2 auf Schacht 1.
Zeche Bergmannsglück: Blick durch die Seilbscheibe von Schacht 2 auf Schacht 1. © Unbekannt | Unbekannt
Zeche Bergmannsglück: die Torhäuser; rechts zu sehen ist das Lohnbüro, links die Kantine, hinten die Waschkaue. Dahinter befindet sich Schacht 1. Die Aufnahme stammt vom Anfang der 20er Jahre.
Zeche Bergmannsglück: die Torhäuser; rechts zu sehen ist das Lohnbüro, links die Kantine, hinten die Waschkaue. Dahinter befindet sich Schacht 1. Die Aufnahme stammt vom Anfang der 20er Jahre. © Unbekannt | Unbekannt
Eine historische Aufnahme der Zeche Nordstern aus dem Jahr 1958.
Eine historische Aufnahme der Zeche Nordstern aus dem Jahr 1958. © Fremdbild | Fremdbild
Zeche Nordstern, undatierte Aufnahme.
Zeche Nordstern, undatierte Aufnahme. © Fremdbild | Fremdbild
Zeche Nordstern, zu sehen ist die erste Zechenkolonie in Horst, um 1870.
Zeche Nordstern, zu sehen ist die erste Zechenkolonie in Horst, um 1870. © Fremdbild | Fremdbild
Zeche Nordstern, Eisenbahnanschluss, um 1870.
Zeche Nordstern, Eisenbahnanschluss, um 1870. © Fremdbild | Fremdbild
Mannschaft auf der Zechen Nordstern im Jahr 1897.
Mannschaft auf der Zechen Nordstern im Jahr 1897. © Fremdbild | Fremdbild
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Zum Schutz nach außen bekommt der Hügel eine Abdeckung aus miteinander verschweißten Dichtungsbahnen aus Kunststoff, auf die dann Mutterboden zur anschließenden Begrünung aufgetragen wird. Das so gestaltete „Landschaftsbauwerk“ erhält zudem eine Drainage, die das belastete Grundwasser abführt in eine Reinigungsanlage. Im Zusammenhang mit der Flächensanierung werden der Bach 26 und der Hammermühlenbach komplett neu gebaut und größtenteils verrohrt. Heiderich: „Sanierung und Kanalbau machen zusammen rund 2,65 Millionen Euro aus.“

"Beeinträchtigungen so gering wie möglich halten"

„Die Kolonie war schwarz“, erinnerten sich die Anlieger an den Abbruch der Zechenanlagen. Deshalb befürchten sie jetzt, dass der Bodentransport per Lkw nicht geräuschlos und staubfrei vonstatten geht. Beeinträchtigungen seien nicht ganz zu vermeiden, man sei aber bemüht, durch den engen Kontakt zu den Betroffenen sie so gering wie möglich zu halten, versprach Christian Heiderich.

Mehr noch als den Lkw-Verkehr, dessen Route noch nicht genau feststeht, fürchten die Anwohner um die Zukunft der noch vorhandenen, aber nicht mehr genutzten Gebäude: „Da wird nachts geschossen, nicht nur mit Farbpistolen, sondern auch mit scharfer Munition.“ Heiderich versuchte, den Hugo-Nachbarn das Dilemma zu erläutern, in dem der Bergbau steckt: Für das Verwaltungsgebäude sei es kaum möglich, einen geeigneten Nachnutzer zu finden. Ein Abriss komme aber nicht in frage, weil es unter Denkmalschutz stehe. Eine Kameraüberwachung empfehle sich nicht, weil die Ausrüstung sofort gestohlen würde, ein Wachschutz sei zu teuer. Die Anwohner sahen’s pragmatisch: „Dann sollen sie auf den Denkmalschutz verzichten.“