„Nicht ohne uns über uns“ – dieser Leitsatz drückt für Ingrid Wüllscheidt, sozialpolitische Fraktionssprecherin der Grünen, „das wesentliche Anliegen des Inklusionsgedankens aus. Menschen mit Handicaps sind es leid, dass ständig über ihre Köpfe hinweg Entscheidungen getroffen werden, sie selbst aber kaum oder zu wenig einbezogen werden.“
Der erneute CDU-Vorstoß von Ratsfrau Christina Totzeck, den Behinderten-Beirat durch einen Ausschuss zu ersetzen (WAZ berichtete), fällt für Wüllscheidt in die Kategorie Bevormundung: „Nicht Politikerinnen, sondern die Betroffenen selbst formulieren ihre Vorstellungen von Teilhabe; das gilt auch für das Thema politische Partizipation an den Entscheidungen der Kommunalpolitik in Gelsenkirchen.“ Totzeck habe zwar letzte Woche an der entsprechenden Inklusionsveranstaltung im Hans-Sachs-Haus teilgenommen – „verstanden hat sie wenig“, kritisiert Wüllscheidt. „Dort wurde in einer Arbeitsgruppe (ohne CDU-Beteiligung) engagiert darüber diskutiert, ob die Interessen von Menschen mit Handicaps durch den existierenden Beirat für Menschen mit Behinderungen ausreichend vertreten werden. Ob es bei einem Beirat mit mehr Rechten bleiben soll oder ob ein Fachausschuss die bessere Alternative wäre, daran arbeitet die Gruppe weiter.“ Eine Forderung sei dabei Konsens: ob Beirat oder Ausschuss – die Mehrheit der Mitglieder sollen Betroffenenvertreter und nicht die Politik sein.