Gelsenkirchen. Zum Abschluss des gleichnamigen Projekts lud das Schalker Lalok Libre in den Wissenschaftspark ein. Dort wurde Flamenco, Hip-Hop und mehr geboten.
Im lichtdurchfluteten Atrium des Wissenschaftsparks duftete es am Samstagabend köstlich, das Buffet zum Abschlussfest des Projektes „Kinder dieser Erde“ des Interkulturellen Familientreffs Lalok Libre war so bunt und international wie die Besucher und Teilnehmer.
„Insgesamt haben 40 Kinder aus sieben verschiedenen Ländern seit Januar beim Tanzprojekt mitgemacht, darunter vier Flüchtlinge aus Syrien, Marokko und Serbien“, informierte Venetia Harontzas. Sechs Monate lang wurde an jedem Wochenende unter der Anleitung der professionellen Tänzerin Pepi Alvarez spanischer Flamenco geübt. „Die Kinder sind mit viel Freude, aber auch viel Disziplin bei der Sache“, berichtete die leidenschaftliche Lehrerin voller Stolz.
Tosender Applaus von über 150 Gästen
Acht „Mini-Flamencos“ im Alter von drei bis sechs Jahren stampften beachtlich laut und taktsicher den heißen Rhythmus der andalusischen Musik auf die Bühne, wunderhübsch anzusehen mit ihren roten Röckchen und Blumen im Haar waren sie allemal. Strahlende Gesichter der Freude beim tosenden Applaus der über 150 Gäste.
Danach führte „Azabache“, eine sechsköpfige Gruppe von 13 bis 15-jährigen, zu klassischer Musik eine perfekte Choreographie voller Anmut und Grazie vor. „Sin Nombre“, ohne Namen, aber mit erstaunlicher Professionalität zeigten drei ältere Mädchen, was nach konstantem langjährigen Tanzstudium möglich ist. Pepi Alvarez und ihr Ehemann Victor Castro verzauberten später mit Solo-Einlagen, begleitet von der Live Band „Rumba Gitana“.
Gekonnte Moves aus der Breakdancer-Szene
Tanzen im Lalok ist aber nicht nur Flamenco, die „HipHop“- Gruppe von Orhan beeindruckte mit gekonnten Moves aus der Breakdancer-Szene, erzählten zu moderner Musik ihre eigenen Geschichten von Liebe, Isolation oder Aufbegehren. In der Zwischenzeit verköstigten sich die Gäste mit syrischem Reis, garniert mit süßen Mandeln, Lamm in Joghurtsauce, rumänischen gefüllten Paprika oder spanischen Tapas.
„So viel ehrenamtliches Engagement beim Vorbereiten dieses Abends“, freute sich Harontzas. Zwei Tage lang hatten viele helfende Hände gekocht, den gläsernen Saal des Atriums hergerichtet, Technik aufgebaut.
„Zuhause ist da, wo man mitgenommen wird“
Das Datum für die gemeinsame Feier war bewusst zur Nähe des Weltflüchtlingstags am gestrigen Montag gewählt. „Zuhause ist da, wo man mitgenommen wird“, lobte die Integrationsbeauftragte Melek Topanoglu das Lalok-Projekt.
„Ihr sucht die Gemeinsamkeit der Nationalitäten. Menschen, die auf der Flucht alles verloren haben, finden Halt.“ So wie Abdu Khalil und Ahmad Balhawan aus Damaskus. Als Gitarrenduo „Syrio“ begeisterten sie mit Flamenco-Eigenkompositionen; die Künstler aus Weimar touren aktuell durch Deutschland.