Allein ihre Platzierung als Nummer 24 der FDP-Europawahlliste, „egal wie aussichtslos der Platz ist“, ist nach Einschätzung von FDP-Fraktionsvorsitzendem Jens Schäfer ein Achtungserfolg. Ein Erfolg für die Jungliberale Eva Rickel, die seit ihrem JuLi-Beitritt 2009 eine kurze wie steile Parteikarriere aufs politische Parkett gelegt hat.
22 Jahre jung ist die in Viersen geborene Politikwissenschaftsstudentin, die einst vom ehemaligen MdB und heutigem FDP-Bundesgeschäftsführer Marco Buschmann ermuntert wurde, aktiv in die Parteiarbeit einzusteigen. Hat die junge Frau gemacht, hat im Bezirks- und Landesverband der Jungliberalen Fuß gefasst und Fahrt aufgenommen. Seit 2013 ist Eva Rickel Mitglied im JuLi-Landesvorstand. Und sagt deutlich, ohne dabei überheblich zu klingen: „Man kann auch mit 22 Jahren die Interessen der FDP vertreten.“ Als gestandener Liberaler ergänzt Schäfer: „Die FDP honoriert Einsatz. Bei uns muss niemand erst zehn Jahre Plakate kleben.“ Womit die Nominierungsfrage geklärt ist.
Als Einheit Europa wahrgenommen
„Für mich bedeutet Europa ein Zugewinn an Freiheit“, sagt die Kandidatin. „Programme wie etwa Erasmus ermöglichen Kontakte und stärken Beziehungen zu anderen Ländern.“ Dass Europa eine Größe ist, macht sie an dieser Beobachtung fest: „Faszinierend ist schon, wie wir im außereuropäischen Ausland als Einheit Europa wahrgenommen werden.“ Gleichwohl betont sie, der europäische Identitätsgedanke müsse in Europa selbst gestärkt werden.
Die Bedeutung der gewachsenen Staatengemeinschaft und ihres gemeinsamen Parlaments? „Europa wirkt in Ländern und Kommunen; europäische Politik wirkt für jeden einzelnen Menschen“, sagt Eva Rickel. Neben bereits zitiertem Erasmus-Programm nennt die Studentin beispielhaft das Leonardo da Vinci-Programm, mit dem die EU Stipendien für Betriebspraktika in verschiedenen europäischen Ländern finanziert.
Was den Arbeitsmarkt angeht, hat Eva Rickel konkrete Vorstellungen: „Unser Duales System muss ausgebaut werden, sonst nutzt auch das Jugendprogramm nichts, wonach jeder unter 25-Jährige innerhalb von vier Monaten einen Job bekommen muss“. Überhaupt: Der EU-Arbeitsmarkt müsse als Chance verstanden und besser genutzt werden