Gelsenkirchen. Immer weniger Erdbestattungen in Gelsenkirchen führen die Grünen auf die hohen Friedhofsgebühren zurück. Sie fordern Entlastung an dieser Stelle.

In den letzten Jahren sind die Friedhofsgebühren auf Grund sinkender Bestattungszahlen und Veränderungen in der Bestattungskultur (weniger Sarg-, mehr Urnenbestattungen) explodiert, meint die Grüne-Ratsfraktion. „In Familien soll das sogar dazu führen, aus Kostengründen Angehörige außerhalb Gelsenkirchens zu beerdigen“, sagt Burkhard Wüllscheidt, Sprecher der Grünen im Betriebsausschuss Gelsendienste.

Verweis auf 15 Jahre alte Ratsentscheidung

Burkhard Wüllscheidt, Mitglied der Ratsfraktion Grüne / Bündnis 90 .
Burkhard Wüllscheidt, Mitglied der Ratsfraktion Grüne / Bündnis 90 . © Michael Korte | Unbekannt

Weil die Präsentation der Ergebnisse der Friedhofsentwicklungsplanung nicht in der Sitzung des Betriebsausschusses am 27. September stattfindet, wollen die Grünen nun im Rahmen der Haushaltsberatungen einen Antrag stellen mit dem Zweck, die Festsetzung des Anteils öffentlichen Grüns auf den städtischen Friedhöfen zu überprüfen. Wüllscheidt: „Unser Ziel ist es, so den Kostendruck zu verringern und dies in der Gebührensatzung 2017 berücksichtigt zu sehen.“ Dadurch würden zwar die Kosten der Grünpflege im Haushalt steigen, aber eine Entlastung der Friedhofsgebühren wäre so zu erreichen.

Die Grünen verweisen auf eine Ratsentscheidung aus dem Jahr 2001. Damals wurden mit den Stimmen von CDU und SPD unter OB Wittke nur 20 statt vorher 50 Prozent der Friedhofsflächen als öffentliches Grün festgesetzt. Hintergrund der gegen die Stimmen der Grünen gefassten Entscheidung war die Haushaltskonsolidierung. „Durch die geringere Einstufung der Friedhofsflächen als öffentliches Grün wurden die Kosten der Grünpflege den Friedhofsgebühren zugeordnet. In der Folge stiegen die an und der städtische Haushalt wurde entlastet“, erläutert Wüllscheidt.

Die Grünen gehen heute davon aus, dass der Anteil der Friedhofsflächen, der als öffentliches Grün festgesetzt werden kann, größer geworden ist. Bei einer Berücksichtigung in der Gebührenkalkulation müsste dies ihrer Meinung nach zu einer Entlastung der Friedhofsgebühren führen und zu einer Absenkung.