Gelsenkirchen.
Neugierig schauten die jungen Naturfreunde aus den großen Fenstern des Naturfreundehauses und beobachteten. Die Aufgabe hatte ihnen Nadine Rattay zuvor genannt: „Ihr sollt jetzt alle Vögel, die ihr seht, zählen.“
Grund für die Vogelzählung war die „Stunde der Wintervögel“, organisiert vom Naturschutzbund (Nabu). „Wisst ihr, wie eine Amsel aussieht?“, fragte Nadine Rattay, Jugendsprecherin des Nabu Gelsenkirchen, die Kinder zur Vorbereitung – und blickte in einige fragende Gesichter. Zur Orientierung verteilte Nadine Rattay im gesamten Raum Karten mit einer Übersicht aller Gartenvögel. „Die Kinder stellen schon viele Fragen, einige sind halt typische Stadtkinder. Aber durch solche Aktionen können wir sie ja vielleicht mehr für diese Themen begeistern“, erklärte Wolfgang Kwasnitza, Mitglied des Nabu Gelsenkirchen.
Viele Vögel sind im Winterquartier
Mit Ferngläsern und Notizzetteln ausgestattet ging es ans Eingemachte: „Ich habe schon sieben Rotkehlchen gesehen, das sind meine Lieblingsvögel“, erzählte die 8-jährige Luca stolz. Freundin Laura (6) finde die Elster ganz schön, habe aber bisher noch keine entdeckt – dafür aber viele Eichhörnchen. Die stahlen einigen Vögeln die Schau und das Futter.
Vor der Vogelzählung wurden die Teilnehmer bereits von Nadine Rattay vorgewarnt: „Wir werden nicht alle Vögel sehen, manche sind nämlich schon im Süden.“ Ein weiterer Grund sei, dass es momentan einfach zu warm sei. Bei Schnee hätte man mehr Vögel sehen können. „Bei so einem Wetter finden die Vögel auch in der Natur genug Nahrung, so dass sie nicht auf unsere Futterhäuschen angewiesen sind“, erklärte Rattay.
Für die Statistik wichtig
Die Stunde der Wintervögel wurde bundesweit zum dritten Mal durchgeführt und zum zweiten Mal beim Nabu Gelsenkirchen. Vom 4. bis zum 6. Januar waren Menschen dazu aufgerufen, eine Stunde lang im Garten oder vom Balkon aus Vögel zu zählen. „Die Ergebnisse werden vom Bundesverband ausgewertet und nach Landesverbänden sortiert“, so Rattay. „Daraus können wir Rückschlüsse ziehen, welche Arten häufiger oder seltener vorkommen. Also: Welche Art setzt sich durch, welche ist der Verlierer?“. Ziel der Aktion sei, dass der Nabu sich mit den Informationen für den Schutz der Vögel stark machen könne.
Falls einer der Forscher sich eine Auszeit vom Zählen nehmen wollte, konnte er auch Vogelmasken basteln. Der 11-jährige Yannik arbeitete mit seinem Vater im Team: „Am häufigsten haben wir die Ringeltaube gesehen. Den Grünfink und die Elster haben wir hier noch nicht entdeckt.“